Nach über dreißig Jahren ist der Golden Pudel Club noch immer ein wichtiger Treffpunkt im Hamburger Stadtteil St. Pauli. Maxime Le Calvé zeigt anhand dieser Institution, wie eine lebendige Nachtclubatmosphäre aus der Interaktion zwischen Personal und Publikum in einem musikalischen und materiellen Umfeld entsteht. Anhand von umfangreichem und bisweilen unterhaltsamem ethnografischem Material zeigt er, wie dieser spezielle Raum neue Netzwerke, Stile oder Reputationen hervorbringt und fördert. Dabei wird deutlich: Der Pudel schafft eine transformative Atmosphäre, die den beeindruckenden Einfluss des Clubs auf die lokale und internationale Musikszene erklären kann.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensentin Karin Jirsak findet, dass dieses Buch viel von dem zu fassen bekommt, was den Hamburger Golden Pudel Club einzigartig macht. Der Sozialanthropologe Maxime Le Calvé hat dem Ort 2012 im Rahmen seiner Masterarbeit eine ethnografische Analyse gewidmet, die nun als Buch vorliegt - toll, so Jirsak, wie hier die Atmosphäre des Clubs zum Leben erweckt wird, denn in der Tat ist eben diese Atmosphäre beim Goldenen Pudel das Entscheidende. Die Leute hier möchten nicht allen gefallen, und das macht die Sache speziell, meint Jirsak, die außerdem die Zeichnungen und Grafiken erwähnt, mit denen Calvés Buch angereichert ist. In einzelnen Episoden lässt der Autor die reichhaltige Geschichte des Pudels lebendig werden, lesen wir weiter, wobei der Club am Ende sein Geheimnis dennoch behält. Insgesamt ergibt das eine glasklare Leseempfehlung.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Mangelnde Tiefe kann man seinen ethnologischen Bohrungen kaum vorwerfen, dennoch muss Le Calvé am Ende gestehen, dass auch er das letzte Geheimnis des Pudels nicht entschlüsselt hat. Bei allen Erkenntnissen bleibt des Pudels Kern auch für ihn im tiefsten Grunde 'ein Mysterium, so wie das Leben'. Schön zu sehen, wie er sich darüber freut.«
Karin Jirsak, taz, 07.02.2025 20250207
Karin Jirsak, taz, 07.02.2025 20250207







