Ein alter Mann zieht aus der Hauptstadt in eine entlegene Ortschaft im Grenzland, dort will er die letzten Jahre verbringen. Welche geistigen Eindrücke bleiben, fragt er, aus einem Leben, das der Betrachtung gewidmet war und dem Lesen? Die sehnsüchtige Anmutung einer dunkelhaarigen Frau? Der Familiensitz in einer kargen Landschaft? Die gelenkige Schönheit eines gewissen Rennpferdes? Die Farbigkeit durchscheinender Glasfenster? Eine Zeile Proust? Und so beginnt der Mann, im Zwielicht seiner Tage, diesen seinen Schatz zu katalogisieren, kaum ahnend, wohin sein »Bericht« ihn führen wird und welche Geheimnisse dabei ans Licht kommen.
Grenzbezirke ist eine Geste des Abschieds. In Bildern gespenstischer Tiefe erzählt Gerald Murnane das Leben eines leidenschaftlichen Lesers, strauchelnden Liebhabers und praktizierenden Gläubigen - ein Glauben nicht an die Gemeinplätze der Religion, sondern an die unwiderlegbare Leuchtkraft des Erinnerns und der Literatur.
Grenzbezirke ist eine Geste des Abschieds. In Bildern gespenstischer Tiefe erzählt Gerald Murnane das Leben eines leidenschaftlichen Lesers, strauchelnden Liebhabers und praktizierenden Gläubigen - ein Glauben nicht an die Gemeinplätze der Religion, sondern an die unwiderlegbare Leuchtkraft des Erinnerns und der Literatur.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Dorothea Dieckmann legt sich für den australischen Autor Gerald Murnane ins Zeug, der in Australien erst spät, hierzulande nur ansatzweise entdeckt wurde. Murnane führt ein zurückgezogenes Leben, weiß Dieckmann, er reist kaum, fliegt nicht. Aber er hegt eine Obsession für Pferderennen, die auch in seinem neuen Buch "Grenzbezirke" eine große Rolle spielen. So viel kann Dieckmann immerhin über den Inhalt des Buches sagen, denn Murnane entwerfe eher eine "geistige Bildwelt", als dass er im konventionellen Sinne erzähle, erklärt die Rezensentin: Leitmotive, Bilder und Wahrnehmungen verbinden sich in Murnanes Literatur zu einem fiktionalen Universum, in dem Wirklichkeit und Möglichkeit zusammenfallen. Für die Rezensentin ist das nicht weniger als die "Neuerfindung des Erzählens".
© Perlentaucher Medien GmbH
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» ... einer der merkwürdigsten Autoren, die ich je gelesen habe. Sich dem Merkwürdigen zu nähern, ist immer nicht so ganz einfach, aber wenn man es dann hat, dann denkt man: 'An welch magischer Kraftquelle sitzt man denn da?'« Ijoma Mangold SWR 20190523







