Bernd Schneidmüller liefert eine meisterhafte Synthese der europäischen Geschichte von 1200 bis 1500, von den Staufern bis Christoph Kolumbus. Ausgehend von drei historisch wirkmächtigen Ereignissen dem Mongolensturm, dem Ausbruch der Pest und der Entdeckung Amerikas legt er in Längsschnitten immer wieder wichtige Entwicklungen der Ereignis-, Politik-, Sozial-, Religions- und Mentalitätsgeschichte frei. Rom und Byzanz, Kaiser und Papst, Wissenskultur und Erfahrung der Ohnmacht, Eintritt der Osmanen in die europäische Geschichte und Entdeckung neuer Wege in die Welt sind zentrale Bezugspunkte dieses faszinierenden Portraits des Spätmittelalters.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Erhellend scheint Christian Jostmann diese Geschichte des Spätmittelalters, die der Mediävist Bernd Schneidmüllers vorgelegt hat. Dem Autor versucht seines Erachtens nicht, Europa als eine Einheit zu konstruieren, sondern geht von der Einsicht aus, dass das Mittelalter keinen politischen Begriff von Europa hatte. Überzeugend findet er, wie Schneidmüller aus dem "ausufernden Flickenteppich des europäischen Spätmittelalters" eine Reihe von Ereignissen - den Ansturm der Mongolen, die Pest, die Eroberung Konstantinopels durch die Türken 1453 - herausgreift und diese mit weiteren Entwicklungen verbindet. Sein Fazit: ein Buch, das auch zum Nachdenken über gegenwärtige Begriffe von Europa anregt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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