Die grenzüberschreitende Unternehmensmobilität war in den vergangenen Jahren Gegenstand tiefgreifender Umwälzungen, die in den Gesetzen zur Umsetzung der Umwandlungsrichtlinie und zur Modernisierung des Personengesellschaftsrechts gipfelten. Die damit einhergehenden Neuerungen nimmt der Verfasser zum Anlass, das Mobilitätspotential eingetragener und nicht eingetragener Personengesellschaften in Bezug auf grenzüberschreitende Verwaltungssitzverlegungen und Formwechsel zu untersuchen. Basierend auf einer Analyse des »neuen« Sitzbegriffs im Personengesellschaftsrecht plädiert er für einen Übergang zur Gründungstheorie in unionalen Sachverhalten. Er arbeitet heraus, dass grenzüberschreitende Verwaltungssitzverlegungen und Formwechsel eingetragener Personengesellschaften im Binnenmarkt umfassend zu gewährleisten sind und unter Rückgriff auf den neuen Rechtsrahmen rechtssicher durchgeführt werden können. Lediglich bei nicht eingetragenen Personengesellschaften kommt es zu erheblichen Friktionen, die der Verfasser ebenfalls untersucht. Abschließend legt er dar, dass das dargestellte Mobilitätspotenzial auch mit Blick auf die Grenzen richterlicher Rechtsfortbildung nicht zu beanstanden ist.
»Paul Hendrik Schnitzler hat mit seiner Untersuchung der grenzüberschreitenden Sitzverlegung von Personengesellschaften nicht nur einen umfassenden Beitrag zur Klärung der vielfältigen in diesem Bereich bestehenden und durch neuere Entwicklungen beeinflussten Fragen geleistet, sondern die Diskussion ein großes Stück vorangebracht. Damit wird das Ziel der Untersuchung, aufzuzeigen, welche neue Freiheit Personengesellschaften bei der grenzüberschreiten Sitzverlegung im Binnenmarkt haben bzw. haben können, voll erreicht. Nachdem der Verfasser in den ersten Kapiteln sorgfältig die Grundlagen gelegt hat, ist ihm für die von ihm behandelten Fälle ein umfassendes Kompendium der Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Verlegung des Verwaltungssitzes und des grenzüberschreitenden Formwechsels gelungen. Gerade der dabei verfolgte Ansatz, konsequent zwischen Heraus- und Hereinumwandlung sowie zwischen Unionsrecht und deutschem Recht zu differenzieren, macht die Arbeit auch für den Rechtspraktiker in besonderem Maße interessant.« Dr. Max Foerster, in: Rabels Zeitschrift für ausländisches und interantionales Privatrecht, Bd. 89, 2/2025







