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8 Kundenbewertungen

Seit ihrer Geburt lebt Pearl im Auto, sie vorne, ihre Ausreißer-Mutter auf der Rückbank. Vierzehn Jahre stehen die beiden jetzt schon am Rande eines Trailerparks irgendwo in Florida. Draußen vor der Windschutzscheibe ist die Welt den Waffen verfallen: Kinder wachsen mit Pistolen statt Haustieren auf, Schießübungen immer und überall, mal Alligatoren, mal den Fluss, mal Polizisten im Visier, und sonntags sitzt man beim Gottesdienst mit der geschulterten Schrotflinte in der ersten Reihe. Doch im Ford Mercury wirken andere Kräfte, hier lernt Pearl das Träumen. Bis ein schöner Mann und seine…mehr

Produktbeschreibung
Seit ihrer Geburt lebt Pearl im Auto, sie vorne, ihre Ausreißer-Mutter auf der Rückbank. Vierzehn Jahre stehen die beiden jetzt schon am Rande eines Trailerparks irgendwo in Florida. Draußen vor der Windschutzscheibe ist die Welt den Waffen verfallen: Kinder wachsen mit Pistolen statt Haustieren auf, Schießübungen immer und überall, mal Alligatoren, mal den Fluss, mal Polizisten im Visier, und sonntags sitzt man beim Gottesdienst mit der geschulterten Schrotflinte in der ersten Reihe. Doch im Ford Mercury wirken andere Kräfte, hier lernt Pearl das Träumen. Bis ein schöner Mann und seine Pistolen alles verändern ...

Gun Love handelt vom Zauber zwischen Mutter und Tochter inmitten des Irrsinns. In strahlenden Bildern erzählt Jennifer Clement eine Geschichte, in der Liebe und Hass, Fantasie und Wirklichkeit haltlos ineinander fallen. Das literarische Stimmungsbild einer ganzen Nation.
Autorenporträt
Jennifer Clement, in Connecticut geboren, wuchs in Mexiko- Stadt auf, studierte in New York und Paris Literaturwissenschaft und hat Lyrik und vier Romane veröffentlicht. Als Präsidentin des P.E.N. International kämpfte sie im Namen von Autor:innen weltweit für das Recht auf freie Meinungsäußerung. Gebete für die Vermissten, ihr Roman über die Schicksale gestohlener Mädchen in Mexiko, war ein internationaler Erfolg, die Verfilmung wurde in Cannes ausgezeichnet. Ihr Roman Gun Love wird unter der Regie von Julie Taymor verfilmt.
Nicolai von Schweder-Schreiner, geboren 1967 in Lissabon, übersetzt seit 1997 Texte aus dem Portugiesischen und Englischen ins Deutsche. Er ist außerdem als Musiker und Komponist tätig. Nicolai Schweder-Schreiner lebt heute in Hamburg.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Seit 14 Jahren lebt Pearl mit ihrer Mutter Margot in einem Mercury Topaz Automatic auf einem Parkplatz in Florida. Sie auf den Vordersitzen, Margot auf dem Rücksitz. Pearls Welt bestand schon immer nur aus ihrer Mutter, dem Mercury, der Schule und den Bewohnern des Trailerparks, vor dem ihr Fahrzeug steht. Doch dann tritt ein Mann in das Leben ihrer Mutter - und von Anfang an ist Pearl klar, dass mit ihm nichts Gutes verbunden ist. Es ist ein Leben der Abgehängten und Sich-selbst-Überlassenen, das aus der Perspektive der 14-jährigen Erzählerin entblättert wird, geprägt von Armut, Gewalt und zerberstend schönen kurzen Momenten des Glücks. In klarer Sprache mit mitunter poetischen, wundersamen, überraschenden Sätzen gelingt es Clement, dieses Leben von Mutter und Tochter mit dem harten Realismus der in den USA allgegenwärtigen Waffengewalt zu verbinden, ohne dass es aufgesetzt erscheint. Vielmehr ist es herzzerreißend, die verzweifelten Wahrheiten der Mutter aus Pearls Mund zu lesen - und immer zu erkennen, wie viel Einsamkeit aus diesen Worten spricht. Pearls Welt zerbricht. Und doch gibt es am Ende immer noch die Träume, die besser sind als so manches Leben.

© BÜCHERmagazin, Sonja Hartl (sh)

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Eine "seltsame Mischung aus Grimm'schem Märchen und "Country-and-Western-Song" hat Jennifer Clement mit ihrem neuesten Roman geschaffen, meint Rezensent Ulrich Baron: Hier erzähle die junge Pearl, wie sie von ihrer Mutter in einem Trailerpark aufgezogen wurde, bis diese erschossen wurde und Pearl in die Schleusen des Jugendamts geriet. Was durch die Augen des Kindes mit träumerischen Formulierungen durch die rosarote Brille erzählt wird, landet letztlich auf dem harten Boden des sozialen Realismus, so Baron. Zu einem abschließenden Urteil scheint der Rezensent nicht gekommen zu sein.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Literarisch ist [Gun Love] hervorragend inszeniert in einer selten authentischen Perspektive auf die amerikanische Tragödie.« Martin Zähringer Neue Zürcher Zeitung 20190429