Das Gedicht "Gute Nacht" von Detlev von Liliencron, vertont von Franz Schubert, ist ein eindrucksvolles Beispiel für die romantische Dichtung des 19. Jahrhunderts. Es erzählt die Geschichte eines Wanderers, der sich von einem Ort verabschiedet, an dem er sowohl Liebe als auch Enttäuschung erfahren hat. Der Text beginnt mit der Ankunft des Wanderers im Mai, einer Zeit des Aufblühens und der Hoffnung, symbolisiert durch Blumensträuße. Doch die anfängliche Freude wird durch die trüben Aussichten des Winters getrübt, als der Weg in Schnee gehüllt ist. Diese Metapher steht für die Kälte und Einsamkeit, die der Wanderer nun empfindet. Im zweiten Vers beschreibt der Wanderer seine Unfähigkeit, den Zeitpunkt seiner Reise zu wählen, was seine innere Zerrissenheit und das Gefühl des Getriebenseins unterstreicht. Der Mondenschatten, der ihn begleitet, symbolisiert die ständige Präsenz von Dunkelheit und Unsicherheit auf seinem Weg. Der dritte Vers thematisiert die Unbeständigkeit der Liebe, die als wandernd beschrieben wird. Die Liebe wird als etwas dargestellt, das von einem zum anderen zieht, was die Vergänglichkeit und Unbeständigkeit menschlicher Beziehungen betont. Im letzten Vers verabschiedet sich der Wanderer leise, um die Ruhe der Geliebten nicht zu stören. Er hinterlässt eine Nachricht am Tor, um seine Abwesenheit zu erklären und einen letzten Gruß zu übermitteln. Diese Geste zeigt sowohl Respekt als auch Traurigkeit über den Abschied. Insgesamt vermittelt das Gedicht eine tiefe Melancholie und das Gefühl der Unvermeidlichkeit des Abschieds, das typisch für die romantische Literatur ist.
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