In diesen Aufsätzen, die durchweg systematisch konzipiert sind und die philosophische Perspektive durch die der Theologie, Rechtswissenschaft, Psychologie und Neurowissenschaft erweitern, analysiert Gottfried Seebaß verschiedene Handlungsformen, insbesondere das zweckrationale Handeln, das Handeln aus Fahrlässigkeit und das Handeln von Kollektiven. Er verteidigt die traditionelle Auffassung vom Primat des individuellen, bewußten und willensabhängigen Handelns. Zugleich entwickelt er ein Modell des willensbildenden praktischen Überlegens sowie ein Konzept des willensfundierten, nicht sanktionsgebundenen Sollens und Müssens. Handlungs- und Willensfreiheit werden auf den Gattungsbegriff der Hindernisfreiheit zurückgeführt. Dessen genauere Analyse erweist einerseits die vermeintliche Vereinbarkeit eines Determinismusglaubens mit bestehender Freiheit als Illusion und löst andererseits den Scheingegensatz von Freiheit und Gleichheit auf.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Als "unaufgeregt", "seriös" und überaus "lehrreich" würdigt Rezensent Michael Pawlik diesen Band des Konstanzer Philosophieprofessors Gottfried Seebaß zum Problem der Willensfreiheit, den er mit großer Zustimmung gelesen hat. In seiner sehr ins philosophische Detail gehenden Besprechung unterstreicht er Seebaß? Einspruch gegen die von Peter Bieri in seinem Bestseller "Das Handwerk der Freiheit" formulierte Position, Determinismus und Freiheit sind vereinbar. Ausführlich rekapituliert Pawlik die Auseinandersetzung Seebaß' mit Bieris Positionen. Die Argumentation des Autors scheint ihm dabei rundum überzeugend, gerade wo er Alternativen zu Bieri aufzeigt.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH







