Die Erfassung, Beschreibung und Publikation manueller Praktiken ist dezidierter Bestandteil von Aufklärung . Hinzu kommen analoge Kompendien zu Körpertechniken und popularisierende Darstellungen gelehrter oder adeliger Sonderkenntnisse. Das Verständnis des im gelehrten Diskurs repräsentations- und reflexionswürdigen Menschen wird im 18. Jahrhundert entschieden erweitert, orientiert sich dabei jedoch zugleich an den Bildungs-, Erziehungs- und Kompetenzbedürfnissen des sich wirtschaftlich, sozial und politisch formierenden Bürgertums. Die große Fülle menschlicher Tätigkeiten wird erfasst und repräsentiert, diese werden im Medium des Drucks tradierbar und damit einer breiten Öffentlichkeit verfügbar gemacht; die Techniken werden diskutierbar, kritisch überprüfbar und damit optimierbar. Vor diesem Hintergrund untersucht der Band erstens an verschiedenen Metiers, wie sich solche Kodifikationen von praktischem Wissen vollziehen; zweitens gibt er Gelegenheit, Aspekte zu diskutieren, die nicht primär auf spezifische Praxisfelder zielen, sondern auf systematische Fragen; drittens öffnet der Band Perspektiven auf die Aufklärung selbst als kulturelle Praxis, die sich durch Erfassungs-, Diskursivierungs- und Optimierungspraktiken ebenso konstituiert wie über philosophische und juristische Debatten.
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