»Er wird werden, was er ist«, stand in seinem Abschlusszeugnis. Und es stimmte! Harry Rowohlt wurde all das, was er schon immer war und sein wollte: ein irre komischer Sprachartist und ein virtuoser Meister der Abschweifung, ein genialer Übersetzer von Unübersetzbarem und Vorleser mit den tausend Stimmen, zudem als Krönung »Penner Harry« in der Lindenstraße. Kurz vor seinem Tod sagte er: »Ich hatte ein glückliches Leben!« Tatsächlich aber verlief dieses Leben ganz anders als vorgesehen, weil er nicht werden wollte, was er werden sollte - Nachfolger des Vaters als Verleger -, versuchte er jahrelang verzweifelt, dem Rowohlt-Verlag zu entkommen.
Wie Harry Rowohlt es schaffte, zu einer Art Seelenverbindung mit Pu dem Bären zu finden - »Wir sind beide dumm, kommen aber sehr gut zurecht« -, davon erzählt diese Biografie. Sie beruht auf unzähligen Gesprächen mit seiner Ehefrau und vielen Weggefährtinnen und Weggefährten sowie auf einer gründlichen Auswertung seines gewaltigen Nachlasses und fördert manche Überraschung zutage: Denn Harry Rowohlt hat zwar gern und viel von sich erzählt - aber nicht unbedingt zuverlässig. Das wird hier nachgeholt.
Wie Harry Rowohlt es schaffte, zu einer Art Seelenverbindung mit Pu dem Bären zu finden - »Wir sind beide dumm, kommen aber sehr gut zurecht« -, davon erzählt diese Biografie. Sie beruht auf unzähligen Gesprächen mit seiner Ehefrau und vielen Weggefährtinnen und Weggefährten sowie auf einer gründlichen Auswertung seines gewaltigen Nachlasses und fördert manche Überraschung zutage: Denn Harry Rowohlt hat zwar gern und viel von sich erzählt - aber nicht unbedingt zuverlässig. Das wird hier nachgeholt.
»Dieses Buch hat einen ganz eigenen, einen Harry Rowohlt-Sound.« Florian Felix Weyh, Deutschlandfunk Kultur Lesart, 03.05.2025 Deutschlandfunk Kultur 20250503
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Andreas Platthaus würdigt Alexander Sollochs Biografie über den vor zehn Jahren verstorbenen Harry Rowohlt als unterhaltsam, detailreich und im Ton "im Geiste ihres Gegenstands" geschrieben. Der Vortragskünstler und Übersetzer Rowohlt wird als humorvoller, scharf beobachtender Menschenfreund gezeichnet - seine Lesungen eine Mischung aus "Vollbedienung" und Whiskeylaune, seine Übersetzungen oft so eigenwillig, dass sie fast eigene Werke wurden, freut sich der Kritiker. Doch gerade hier sieht Platthaus auch Schwächen der Biografie: Kritische Aspekte wie etwa Rowohlts gescheiterter Versuch, Art Spiegelmans "Maus" zu übersetzen, fehlen vollständig - ebenso ein reflektierender Blick auf Rowohlts überwiegend männlichen Autorenkanon. Solloch nähert sich seinem Porträtierten mit viel Sympathie, aber zu wenig Distanz, moniert der Kritiker. Wer jedoch, schreibt Platthaus, Harry Rowohlts Stimme vermisst und gern Anekdoten aus erster Reihe liest, wird hier trotzdem auf seine Kosten kommen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH







