Nein
Es ist der erste Schultag des Abschlussjahres an ihrer neuen Highschool und Hazel wird zum Direktor beordert. Der macht ihr ein unmoralisches Angebot: Er garantiert ihr einen guten Abschluss und Zugang zu ihrem Wunschcollege, wenn Hazel mit ihm schläft. Das macht er übrigens jedes Jahr so.
Nach Momenten der Schockstarre sagt Hazel Nein und ergreift die Flucht.
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Es ist der erste Schultag des Abschlussjahres an ihrer neuen Highschool und Hazel wird zum Direktor beordert. Der macht ihr ein unmoralisches Angebot: Er garantiert ihr einen guten Abschluss und Zugang zu ihrem Wunschcollege, wenn Hazel mit ihm schläft. Das macht er übrigens jedes Jahr so. Nach Momenten der Schockstarre sagt Hazel Nein und ergreift die Flucht.
Mit dieser Ausgangslage setzt Hazel eine Kettenreaktion in Gang und der Roman schildert die unabsehbaren Folgen, die dieses kleine, aber so bedeutsame Wort auslöst.
Die Coming-of-Age-Story beschränkt sich dabei keineswegs auf die Titelheldin, sondern nimmt ihre ganze Familie und ihr soziales Umfeld unter die Lupe und begleitet diese exemplarisch im Umgang mit den Demütigungen und der Katastrophe, die über sie hereinbrechen. Beleuchtet werden zahlreiche Aspekte des beengten Umfelds der Kleinstadt in Maine, der medialen Zwänge und der me-too-Bewegung, allerdings nicht in sezierender, analysierender Form, sondern eingebunden in einer romanhaften Sozialstudie und damit nicht so tief wie in einem Essay, aber in unterhaltender und dennoch packender Form. Diese ermöglicht, sich in die einzelnen Figuren zu versetzen und die Nöte, Ängste und Motivationen nachzufühlen. Da wären die Eltern, die selbst nicht wirklich im Leben angekommen sind, der Bruder, der jugendlich impulsiv handelt. Und vor allem Hazel, die von Selbstzweifeln so zerfressen ist, dass es beinahe schmerzt.
Ich fand die Handlungsführung dramaturgisch äußerst geschickt geführt. Wir durchleben Hazels schlimmste Stunden, erreichen mit ihr den absoluten Tiefpunkt und völliges Erstarren in Lethargie, ehe es eine wundersame Wendung gibt. Ja, diese mutet beinahe ein wenig märchenhaft an und wird zur Parabel, wenn es um die Frage des Wertes von Ruhm und Bekanntheit geht. Am Ende wirkt dieser Roman jedoch vor allem bekräftigend und stärkend und erhält daher von mir eine klare Leseempfehlung.