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Um zum Kern von Heines Denken und Schreiben vorzudringen, muss man auf die Romantik zurückgreifen. Diese präsentiert sich in ihrer rezeptionshistorisch wichtigsten Form in den Vorlesungen A. W. Schlegels, dem Lehrer Heines an der Bonner Universität. Analysiert man auf ihrer Basis Heines theoretische Schriften, erschließt sich sein Moderneverständnis: Er begrüßt die subjektemanzipatorischen Gewinne der Moderne und beklagt ihre anthropologischen Verluste. Diese in der deutschen Literatur außergewöhnliche Doppelperspektive liegt auch Heines Poetik zugrunde, deren Grundsätze von der Ironie bis zur…mehr

Produktbeschreibung
Um zum Kern von Heines Denken und Schreiben vorzudringen, muss man auf die Romantik zurückgreifen. Diese präsentiert sich in ihrer rezeptionshistorisch wichtigsten Form in den Vorlesungen A. W. Schlegels, dem Lehrer Heines an der Bonner Universität. Analysiert man auf ihrer Basis Heines theoretische Schriften, erschließt sich sein Moderneverständnis: Er begrüßt die subjektemanzipatorischen Gewinne der Moderne und beklagt ihre anthropologischen Verluste. Diese in der deutschen Literatur außergewöhnliche Doppelperspektive liegt auch Heines Poetik zugrunde, deren Grundsätze von der Ironie bis zur 'progressiven Universalpoesie' in umfangreichen Textanalysen aufgezeigt werden. So entsteht eine systematische Untersuchung, die sowohl Heines Denken als auch die dichterische Praxis umfasst.

Wichtig ist der rezeptionshistorische Ansatz der Arbeit, der danach fragt, was Heinrich Heine und seine Zeitgenossen als 'Romantik' kennenlernen konnten, welche kommunikativ wirksamen Normen und Konventionen im 19. Jahrhundert als 'Romantik' tradiert wurden. Im Zentrum stehen daher die populären Vorlesungen A.W. Schlegels "Über schöne Literatur und Kunst" und die "Vorlesungen über dramatische Kunst und Literatur", auf deren Basis der romantische Diskurs erschlossen wird. Erst dann wird ermittelt, nach welchen Prinzipien Heine Positionen der Romantik übernimmt, modifiziert und kritisiert. Zentrales Anliegen der Arbeit ist es, den Nachweis der theoretischen Verwurzelung Heines im romantischen Denken mit einer Analyse seiner romantischen Schreibweisen zu verbinden. Es zeigt sich, daß Heines 'Romantische Schule' exakt dem von A.W. Schlegel aus dem Postulat der 'progressiven Universalpoesie' abgeleiteten Ideal einer romantischen Literaturgeschichte entspricht. Zudem kann über die Analyse der romantischen Ironie in Heines Lyrik ein wesentliches Moment seiner Dichtung erschlossen werden.