Zum Cover:
Das Cover wirkt sofort atmosphärisch und spannungsgeladen und es hat mich persönlich auf Anhieb begeistert. Im oberen Teil sieht man eine kleine, dicht bewachsenen Tropeninsel - ein idyllisches, aber zugleich unheimliches Bild. Die Horizontlinie teilt das Cover in zwei Bereiche: Über
Wasser herrscht sommerliches Licht und klare Tropenoptik, während unter der Wasseroberfläche eine…mehrZum Cover:
Das Cover wirkt sofort atmosphärisch und spannungsgeladen und es hat mich persönlich auf Anhieb begeistert. Im oberen Teil sieht man eine kleine, dicht bewachsenen Tropeninsel - ein idyllisches, aber zugleich unheimliches Bild. Die Horizontlinie teilt das Cover in zwei Bereiche: Über Wasser herrscht sommerliches Licht und klare Tropenoptik, während unter der Wasseroberfläche eine dunklere, geheimnisvolle Stimmung entsteht. Die Gestaltung hat sofort meine Neugier geweckt: Es wirkt modern, tropisch und gleichzeitig bedrohlich - eine perfekte Kombination. Ein Thriller-Cover, das nicht nur ins Auge fällt, sondern wirklich unter die Haut geht.
Meine Meinung:
Manchmal begegnet einem ein Buch, das schon beim ersten Blick aufs Cover ein leichtes Kribbeln auslöst - und genauso ging es mir mit “Her last Summer“ von Emily Freud. Die düstere, tropische Atmosphäre versprach Spannung pur, und genau das habe ich bekommen: einen Thriller, der sich wie eine Mischung aus True-Crime-Dokumentation und packender Abenteuergeschichte liest. Mitreißend, geheimnisvoll und voller Gänsehautmomente.
Schon ab den ersten Seiten hat mich die Story vollkommen in seinen Bann gezogen. Die Kulissenbeschreibungen sind absolut genial. Emily Freud versteht es, den Dschungel Thailands so eindrücklich zu schildern, dass ich mich fühlte, als wäre ich selbst vor Ort: die drückende Tropenhitze, das Summen unsichtbarer Insekten, das Gefühl, dass hinter jedem Blatt eine Gefahr lauern könnte. Diese intensive Umgebung trägt maßgeblich zum Sog des Buches bei.
Besonders spannend fand ich die Erzählform. Die Geschichte wird aus der Sicht der Filmemacherin Cassidy erzählt, die unaufgelöste Fälle mit ihrem Team recherchiert und mit Hilfe von Interviews versucht, verborgene Wahrheiten aufzudecken. Abwechselnd zwischen gegenwärtiger Erzählperspektive und authentisch wirkenden Interviewpassagen gestaltet, hatte das Ganze für mich fast den Charakter einer echten Dokumentation - so real und greifbar fühlte es sich an.
Cassidy war für mich eine äußerst authentische Hauptfigur. Ihre dunkle Vergangenheit begleitet sie spürbar durch die Handlung, ohne sie zu erdrücken, und macht sie emotional greifbar und vielschichtig. Luke hingegen wirkte von Anfang an mysteriös auf mich. Obwohl er stellenweise sympathisch gezeichnet wird, haftet ihm stets eine düstere Aura an, die meine Skepsis nicht losließ. Auch die Nebencharaktere wurden facettenreich und glaubwürdig beschrieben - niemand blieb blass oder austauschbar.
Die Spannung ist ab Kapitel 1 spürbar und hält sich konstant bis zum Ende. Überraschende Wendungen sorgen dafür, dass man nie zu sicher sein kann. Gerade als ich dachte: Jetzt habe ich alles verstanden, überrascht mich die Autorin erneut mit einer Schockerkenntnis. Das Ende ist heftig, unerwartet und trifft mitten ins Mark - und dennoch bleiben keine offenen Fragen zurück.
Ich würde mich freuen, wenn Cassidys Geschichte in einem weiteren Buch weitergeführt würde. Ihre Vergangenheit und ihre Persönlichkeit bieten so viel potenzielles Erzählspektrum, dass es sich absolut lohnen würde, tiefer in ihr Leben einzutauchen.
Paralell zum Lesen habe ich auch das Hörbuch gehört, das mir insgesamt sehr gut gefallen hat - einzig die sehr ausgeprägten Zischlaute der Sprecherin Demet Fey haben mich zwischendurch etwas gestört.
Fazit:
“Her last Summer” von Emily Freud überzeugt mit einer dichten Atmosphäre, starken Charakteren, packender Spannung und einem Finale, das noch lange nachhallt. Für mich ein 4,5-Sterne-Buch, das mich bestens unterhalten, überrascht und begeistert hat.