35,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 2-4 Wochen
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

Herbert Wehner, der langjährige Fraktionsvorsitzende der SPD im Deutschen Bundestag, lebte von 1937 bis 1941 als Kandidat des Politbüros der KPD im Moskauer »Hotel Lux«. Über diese Jahre im Exil gab er allerdings nur ungern Auskunft.
Seine bereits 1946 entstandenen autobiographischen »Notizen«, die Wehner selbst als Aufarbeitung der traumatischen Erfahrungen der Moskauer Jahre sah, veröffentlichte er erst 1982. Gestützt auf umfangreiches Quellenmaterial zeigt Reinhard Müller, dass Wehners Selbstdarstellung als Opfer des stalinistischen Terrorapparats und mitfühlender Helfer verfolgter…mehr

Produktbeschreibung
Herbert Wehner, der langjährige Fraktionsvorsitzende der SPD im Deutschen Bundestag, lebte von 1937 bis 1941 als Kandidat des Politbüros der KPD im Moskauer »Hotel Lux«. Über diese Jahre im Exil gab er allerdings nur ungern Auskunft.

Seine bereits 1946 entstandenen autobiographischen »Notizen«, die Wehner selbst als Aufarbeitung der traumatischen Erfahrungen der Moskauer Jahre sah, veröffentlichte er erst 1982. Gestützt auf umfangreiches Quellenmaterial zeigt Reinhard Müller, dass Wehners Selbstdarstellung als Opfer des stalinistischen Terrorapparats und mitfühlender Helfer verfolgter Genossen, eine »Schönschrift« und eine Verdrängung seiner tatsächlichen Rolle ist. 1937 lieferte Wehner der Geheimpolizei Stalins ausführliche Informationen zu einzelnen KPD-Mitgliedern und oppositionellen Gruppen, die zu einem NKWD-Direktivbrief entscheidend beitrugen. Dieser »Brief« löste eine große Säuberungswelle unter den deutschen Emigranten aus. Selbst im Ausland wurden die sogenannten »Trotzkisten« von NKWD-Agenten verfolgt.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Reinhard Müller, Historiker und Soziologe war von 2010 bis 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur und bis 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich »Theorie und Geschichte der Gewalt«.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Dieses Buch hat Herbert Wehner "nicht verdient", wettert Rezensent Hermann Weber, für den der alleinige Zweck dieser Studie Reinhard Müllers in der "Verunglimpfung" des Politikers liegt. Müller wolle auf der Grundlage einer "Expertise" für Moskau von 1937 die Verstrickung Wehners in die Verfolgung und Ermordung deutscher Trotzkisten nachweisen. Dabei versucht er, mittels Dokumenten, die "seit 10 Jahren bekannt" seien, "ein Leben voller Brüche glatt zu bügeln" und Wehner auf einen "Verräter" zu reduzieren, ereifert sich der Rezensent. Er protestiert gegen die "unseriöse Methode" des Autors, wirft ihm vor, mit längst entkräfteten Vorwürfen aufzuwarten und ärgert sich über die in dem Buch als Tatsachen dargestellten Spekulationen, die auch durch eine "Überfülle an Details und Namen" sowie vielen Fußnoten auch nicht glaubwürdiger würden. Dabei räumt Weber ein, dass Wehner 1937 als treuer Stalinanhänger durchaus "Mittäter" war. Doch anstatt als "Antreiber oder gar Initiator" der Verhaftungswelle, wie der Autor Wehner zeichnet, will der empörte Rezensent den Politiker als "eines der vielen Schräubchen" im stalinistischen Terror verstanden wissen und verurteilt deshalb dieses nach seiner Einschätzung vollkommen "verzerrte Wehner-Bild" aufs schärfste.

© Perlentaucher Medien GmbH
…mehr