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Die Hertzbeweglichen Sonntagsandachten (1649/52) dürfen als Georg Philipp Harsdörffers bedeutendster Beitrag zur Erbauungsliteratur gelten und bilden daher eine unverzichtbare Quelle für die Erforschung von Religion und Religiosität in der Frühen Neuzeit. In einem ernsten Spiel mit der kosmologisch gedeuteten Zahl- und Zeitordnung des Kirchenkalenders erfüllte der barocke Schlüsselautor den polymedialen Kunstanspruch eines 'Bilder=Lieder= und Bet=Buchs': Auf die Angabe des Tagesevangeliums (Bd. I) bzw. der Tagesepistel (Bd. II) folgen jeweils ein Bibelspruch, eine ›pictura‹ und ein…mehr

Produktbeschreibung
Die Hertzbeweglichen Sonntagsandachten (1649/52) dürfen als Georg Philipp Harsdörffers bedeutendster Beitrag zur Erbauungsliteratur gelten und bilden daher eine unverzichtbare Quelle für die Erforschung von Religion und Religiosität in der Frühen Neuzeit. In einem ernsten Spiel mit der kosmologisch gedeuteten Zahl- und Zeitordnung des Kirchenkalenders erfüllte der barocke Schlüsselautor den polymedialen Kunstanspruch eines 'Bilder=Lieder= und Bet=Buchs': Auf die Angabe des Tagesevangeliums (Bd. I) bzw. der Tagesepistel (Bd. II) folgen jeweils ein Bibelspruch, eine ›pictura‹ und ein Prosakommentar, sodann deren ge-dichtförmige Auslegung, ein geistliches Lied und ein Gebet. Damit liegt hier der wichtigste Anwendungsfall der Poetik des 'Andachtsgemähls', die Harsdörffer in den Gesprächspielen entfaltete, und ein zentrales Dokument für die Weiterentwicklung der Emblemkunst unter den Gesetzen der ›ars combinatoria‹ vor. Mit ihrer bürgerlich moderierenden Anverwandlung der internationalen Jesuiten-Emblematik sind die Sonntagsandachten zugleich ein Zeugnis für das Doppelprogramm einer frühpietistisch inspirierten Irenik und der Europäisierung deutsch-sprachiger Frömmigkeitskultur.