Der plötzliche Tod von Oskar stellt das Leben seiner drei Kinder auf den Kopf. Eigentlich müssen sie sich von ihrem Vater verabschieden, doch allmählich stellen sie fest, dass sie ihm vielleicht zum ersten Mal begegnen. Ein großer Familienroman über das Abschiednehmen und das Willkommenheißen, über eine zersplitterte Familie, die vor weitreichenden Entscheidungen steht, die viel zu lange aufgeschoben wurden.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Ob unglückliche Familien tatsächlich immer auf ihre eigene Weise unglücklich sind, wie Tolstoi in seinem viel zitierten Satz feststellte, zieht Rezensentin Bettina Baltschev in Zweifel nach der Lektüre von Daan Heerma van Voss' gutem, aber konventionellen Familienroman. Drei Geschwister, die erst nach dem Tod ihres rätselhaften verschwiegenen Vaters von dessen Trauma erfahren und sich nun auf je individuelle Weise damit auseinandersetzen, sich neu ins Verhältnis setzen müssen, zum Vater, zur Familie, zu sich selbst. Die Geschichte mag einem bekannt vorkommen, weil man sie so ähnlich schon anderswo gelesen oder selbst erlebt hat, stellt Baltschev fest. Van Voss erzählt diese Geschichte einer modernen, "westeuropäischen Mittelstandsfamilie" gekonnt und unterhaltsam, lesen wir, sein Handwerk beherrscht dieser Autor, das steht außer Frage. Wer allerdings nach literarischer Originalität sucht, wird in "Heute kein Abschied" nicht fündig, so die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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