Irgendwo im neuseeländischem Niemandsland, inmitten endloser Weizenfelder und menschenleerer Ortschaften, liegt die verschlafene Küstenstadt Hicksville, in der sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, die Menschen immer ein freundliches Wort für einander übrig haben und jeder, vom Briefträger bis zum Schafhirten, Comics liebt. Für den amerikanischen Journalisten Leonard Batts ist Hicksville aber vor allem eins, der Geburtsort der Comic-Legende Dick Burger. Als Batts in dem Ort eintrifft, um über Burger zu recherchieren, erwartet er nicht mehr von Hicksville und seinen Bewohnern, als Füllmaterial für seine Reportage über einen der größten Comickünstler der Welt. Stattdessen findet er sich in einer Stadt voller Wunder, Versprechen und Überraschungen wieder. Einer Stadt, die ein düsteres Geheimnis hütet...Dylan Horrocks' "Hicksville" ist eine ambitionierte grafische Erzählung über die Kunst, in Bildern erzählen und zu verstehen, über die Kunst, verloren zu gehen und nach Hause zu finden und über die Kunst, immer weiter zu suchen.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die deutsche Übersetzung von Dylan Horrocks' Graphic-Novel-Klassiker "Hicksville" kommt spät, aber nicht zu spät, findet der Rezensent Christian Gasser. Er vermutet, dass die wachsende Anhängerschaft des Genres es freudig empfangen wird. Nach eigener Aussage hat der Autor mit "Hicksville" eine "spirituelle Heimat" für Comics schaffen wollen, berichtet der Rezensent. Es erzählt die Geschichte eines Comic-Kritikers, Leonard Batts, der in der neuseeländischen Stadt Hicksville die Jugendjahre des Comic-Zeichners Dick Burger recherchieren möchte, fasst Gasser zusammen. Burger wird in den USA für seine Superhelden-Comics gefeiert, in seiner Heimatstadt will aber niemand etwas von ihm wissen - obwohl der kleine Ort vollständig im Comic-Fieber versunken scheint. Gasser gefällt besonders, wie Horrocks episodenhaft Auszüge aus den Comics der Einheimischen eingebaut hat, mit wechselndem Stil und unterschiedlichen Genres: Historien- und Superhelden-Comics, Humor-Strips und Autobiografien.
© Perlentaucher Medien GmbH
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