Was trennt, was verbindet? Was wird als fremd, was als eigen erlebt? Mit welchen Erwartungen betreten Deutsche das 'neue' Europa? Helga Kurzchalia, Ulrike Brückner und Angelika Barz reisten zwischen 2001 und 2004 einmal um Deutschland. Sie besuchten die Grenze zu allen Nachbarländern, die ehemalige deutsch-deutsche Grenze inbegriffen. HIER ist ein Buch, das mit einem Augenzwinkern von Deutschland und seinen Nachbarn, von den unterschiedlichen Spielarten deutscher Identität erzählt. Die Autorin hat mit Arbeitslosen, Geschäftsleuten, Künstlern, Arbeitern und Angestellten gesprochen. Manche Gesprächspartner leben seit Generationen am Ort, andere sind als Flüchtlinge oder Wissenschaftler nach Deutschland gekommen. Die jüngste Gesprächspartnerin war zwölf, die Älteste 78 Jahre alt. Auch sechs Berliner geben Auskunft, wie sie die Grenze zum Osten erlebt haben und wie sie die Stadt heute sehen. Für Clemens lag Berlin früher kurz vor Polen und Polen war weiß der Himmel wo. Hikmet erinnert sich an das Kind, das die Grenzer aus dem Osten in der Spree ertrinken ließen. Ronny erzählt, dass seine Mutter in den Achtzigern von Sozialhilfe lebte und ihre Kinder ' mit schwarz umgetauschtem Geld' drüben, in Ostberlin, ins Restaurant ausführte. Die Friseuse Edda fühlte sich durch die Westberliner Studentenunruhen stärker behindert als durch die Mauer zu Ostberlin, und Oberin Brigitte spricht immer ein Lob- und Dankgebet, wenn sie an den Berliner Mauerfall denkt. Für die Fotografin, die seit 15 Jahren in den Niederlanden lebt, waren die Reisen nach Deutschland eine Wiederannäherung. Wie richten sich Menschen in ihrer Umgebung ein? Wo fühlen sie sich heimisch? Entstanden sind Porträts der Bewohner, Fotos von Wohnungseinrichtungen sowie Außenaufnahmen von Häusern, Straßen, Grenzlandschaften. Der Blick der Fotografin ist distanziert und behutsam, ihre Bilder sind klar und ruhig.				
				
				
			"Personenporträts, Inneneinrichtungen, Häuser, Straßen - viele der Bilder sind uns seit Kindesbeinen vertraut, man meint sie zu kennen, selbst wenn man nie an den Orten war, wo sie aufgenommen wurden. Fotografin Angelika Barz lebt seit 15 Jahren in den Niederlanden, und vielleicht hat gerade diese Distanz zur Heimat ihr geholfen, die Atmosphäre der verschiedenen Regionen so präzise einzufangen. Die Buchgestaltung von Ulrike Brückner, die für Bilder und Geschichten ein strenges Ordnungssystem konzipierte, unterstreicht diese scheinbare Objektivität:"In seiner betonten Sachlichkeit spielt das Design mit deutscher Ordnungsliebe und erinnert mit subtilem Humor an Dokumente und Formulare3, erklärt sie. Das ordnungsverliebte Konzept der Publikation ist aber mehr als eine witzige Anspielung auf angeblich deutsche Eigenschaften. Es hilft, nicht in die Falle verallgemeinernder Deutschlandklischees zu tappen, sondern wirklich gründlich hinzuschauen und Feinheiten herauszuarbeiten - sowohl auf Seiten der Macher als auch der Betrachter." (PAGE)
"Aus Gesprächen wurden Texte, die sich mit den Porträts der Bewohner, den Fotos der Wohnungen und der durchreisten Landschaft zum Abbild des stillen Alltags vereinen, der - sonst üblich, hinter den n - verschwindet.(Berliner Zeitung)
"Aus Gesprächen wurden Texte, die sich mit den Porträts der Bewohner, den Fotos der Wohnungen und der durchreisten Landschaft zum Abbild des stillen Alltags vereinen, der - sonst üblich, hinter den n - verschwindet.(Berliner Zeitung)
