Tacitus' "Historien" sind ein Meisterwerk der antiken Geschichtsschreibung, das die dramatischen Ereignisse des römischen Reichs zwischen 69 und 96 n. Chr., der sogenannten Vierkaiserzeit und der Flavischen Dynastie, in prägnanter und klarer Prosa schildert. Tacitus zeichnet ein Bild von Machtintrigen, Bürgerkriegen und dem moralischen Verfall der römischen Gesellschaft und verleiht seinem Werk dabei eine unnachahmliche literarische Dichte. Mit akribischer Quellenkritik und psychologischer Tiefenschärfe gelingt es ihm, nicht nur die politischen Umwälzungen, sondern auch die individuellen Motive der beteiligten Akteure herauszuarbeiten. Sein Werk steht exemplarisch für die römische Annalistik und beeinflusste jahrhundertelang das Geschichtsverständnis Europas. Tacitus, einer der bedeutendsten römischen Historiker, war selbst Zeitzeuge und politisch aktiver Senator. Sein umfassendes Verständnis römischer Institutionen, seine Skepsis gegenüber Macht und sein Streben nach Wahrhaftigkeit prägen seine Darstellung wesentlich. Wahrscheinlich motivierten ihn sowohl die persönlichen Erfahrungen mit der Willkür der Kaiserherrschaft als auch das Bestreben, der Nachwelt eine warnende Chronik von Machtmissbrauch und gesellschaftlichem Zerfall zu hinterlassen. Die "Historien" sind unverzichtbar für alle, die sich für römische Geschichte, antike Literatur oder politische Psychologie interessieren. Tacitus gelingt es, historische Fakten mit literarischer Kunstfertigkeit zu verbinden und die Vergangenheit in ihrer Komplexität nachvollziehbar zu machen. Dieses Werk bietet eine einzigartige Möglichkeit, das alte Rom durch die Augen eines seiner kritischsten Beobachter zu erleben.
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