Mehr als zwölf Millionen Mal wurde Adolf Hitlers Propagandaschrift "Mein Kampf" bis 1945 gedruckt und unters Volk gebracht. Seither war jegliche Neuauflage untersagt. Erstmals, 70 Jahre nach dem Tod Hitlers, veröffentlicht das Institut für Zeitgeschichte eine wissenschaftlich kommentierte Gesamtausgabe dieses berüchtigten Buches. "Mein Kampf" ist Hitlers wichtigste politische Schrift. Sie ist gleichermaßen stilisierte Autobiografie, ideologisches Programm, Parteigeschichte, Hetzschrift und Anleitung zur Erringung der Macht, weit über Deutschland hinaus. Nirgendwo sonst hat Hitler das, was er glaubte und wollte, so offen und detailliert erläutert wie hier. "Mein Kampf" ist damit eine der zentralen Quellen des Nationalsozialismus. Die kritische Edition des Instituts für Zeitgeschichte bereitet diese Quelle umfassend auf: Sie ordnet die historischen Fakten ein, erklärt den Entstehungskontext, legt Hitlers gedankliche Vorläufer offen und kontrastiert seine Ideen und Behauptungen mit den Ergebnissen der modernen Forschung. Nicht zuletzt zeigt die Edition auf, wie Hitlers Ideologie nach 1933 die verbrecherische Politik des NS-Regimes prägte. "Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition" setzt auf historisch-politische Aufklärung und wendet sich in Form und Stil deshalb bewusst an einen breiten Leserkreis.
Hitler, Mein Kampf - Eine kritische Edition, Hitler, Mein Kampf, 2 Teile
Am 31. Dezember 2015, dem 70. Todestag von Adolf Hitler, sind die Urheberrechte an Hitlers Buch Mein Kampf erloschen. Das Institut für Zeitgeschichte hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Werk nach Ablauf der Frist in einer wissenschaftlich kommentierten Form aufzubereiten.
Herausgegeben wird die kritische Edition von Mein Kampf durch Dr. Christian Hartmann, der zusammen mit einem Team aus erfahrenen Historikern das Buch in mehrjähriger Arbeit verständlich aufbereitet hat. Im Mittelpunkt der kritischen Kommentierung von
Hitler, Mein Kampf ist die wichtigste politische Schrift des Nationalsozialismus
Mein Kampf von Adolf Hitler entstand zwischen 1924 und 1926 in zwei Bänden. In Band 1 wurde Hitlers Biographie sowie die Frühgeschichte der NSDAP und deren Vorläuferorganisation, der DAP (Deutsche Arbeiterpartei) thematisiert. Band 2 handelt in erster Linie von der Programmatik der Nationalsozialisten.
Die Historiker des Instituts für Zeitgeschichte unter der Leitung von Christian Hartmann haben den Originaltext Mein Kampf von Adolf Hitler komplett zerlegt und mit mehr als 3.500 Anmerkungen versehen. Diese wissenschaftlichen Kommentare sollen u.a.:
- Hintergrundinformationen zu den dargestellten Personen und Ereignissen liefern
- zentrale ideologischer Begriffe erläutern
- Hitlers Quellen offen legen
- ideengeschichtlichen Wurzeln erklären
- Fehler und einseitige Darstellungen korrigieren
- Ausblick auf die Folgen von Hitlers Schrift geben
- Neue Beiträge zur Grundlagenforschung liefern
Hitler, Mein Kampf - Eine kritische Edition von Dr. Christian Hartmann – Ein Historiker durch und durch
Der Historiker Dr. Christian Hartmann wurde 1959 in Heidelberg geboren. Den zweiten Weltkrieg hat er zwar nicht miterlebt, jedoch die Folgen und Spuren, die der Krieg hinterlassen hat. Schon immer hegte er reges Interesse an den Erzählungen derjenigen, die den Krieg miterlebt und überlebt hatten. Dr. Christian Hartmann verfolgte dieses Interesse immer weiter und so wurde es zum Mittelpunkt seines Studiums wie auch seines späteren Berufes. Seit 1993 ist Christian Hartmann Historiker am Institut für Zeitgeschichte in München.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Der Zeithistoriker Peter Longerich kommt in seiner Rezension zu dem Fazit, dass alle achtbare Fußnotenumzingelung die Entmystifizierung des Autors in diesem Fall nur begrenzt leistet. Insofern scheint ihm die vorliegende quellenkritische Edition von Hitlers Text zwar gelungen, doch nicht so sensationell und überraschend wie allenthalben erwartet. Die Leistung des Münchener Instituts für Zeitgeschichte, die für den Rezensenten vor allem in der minuziösen Kommentierung des Textes und in einer lückenlosen Forschungssynthese besteht, schmälert das für Longerich zwar nicht. Dennoch bleibt für ihn die Frage, ob ein insgesamt in so ziemlich jeder Hinsicht höchst fragwürdiger Text durch einen derartigen editorischen Aufwand entschärft wird oder ob nicht umgekehrt ein interpretatorischer Zugang eine schärfere Auseinandersetzung mit dem Text gefördert hätte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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„… höchste Zeit, dass eine kritische Edition von Hitlers Hetzschrift herausgegeben wird. Das ‚Institut für Zeitgeschichte’ hat jahrelang akribisch daran gearbeitet und sich damit erneut große Verdienste erworben.“, Deutschlandfunk







