Dieses Buch ist ein enttäuschendes Werk mit gelegentlich bestenfalls missverständlichen Passagen über die alttestamentliche jüdische Religion. Die Thematik die der Titel dieses Buches verheißt, wird in eher wenigen Seiten angesprochen. Gerade was die Feldprediger des WK1 in den Schützengräben so
gepredigt haben wäre wirklich mal von Interesse. Dies allerdings wird in diesem Buch gar nicht…mehrDieses Buch ist ein enttäuschendes Werk mit gelegentlich bestenfalls missverständlichen Passagen über die alttestamentliche jüdische Religion. Die Thematik die der Titel dieses Buches verheißt, wird in eher wenigen Seiten angesprochen. Gerade was die Feldprediger des WK1 in den Schützengräben so gepredigt haben wäre wirklich mal von Interesse. Dies allerdings wird in diesem Buch gar nicht ausgeführt sondern lediglich in ein paar Zeilen nur postuliert. Das Buch ist hart an der Themaverfehlung und letztlich nur ein textlicher Ausfluss eines Autors der offensichtlich 'das alles endlich mal gesagt haben wollte'.
Der Inhalt ist schon eine arg dünne Suppe die dem Leser zugemutet wird. Das Buch gerät als Substrat von angelesenen Kirchenkritikern. Der durchaus lobenswerte Kurt Flasch wird ausgiebig herangezogen (Logik des Schreckens, Geistige Mobilmachung) was auch schon die besseren Teile des Textes sind. Allerdings: Muss zur Erklärung des hitler'schen Wahnsinns wirklich Augustinus herangezogen werden? Früher begnügte man sich damit den Weg zu Hitler von Luther an beginnen zu lassen was auch schon hanebüchen anmutete. Hier wird aus der Weltgeschichte heraus argumentiert und der Autor versteigt sich z.B. auch dazu, die Selbsterhaltung des jüdischen Volkes (Stichwort: Abgrenzung zu den umliegenden Völkern) auch in diesem Kontext anzuführen. Dass Heydrich vermutlich jüdischer Abstimmung war, ist eine Information die dem Autor auch erwähnenswert erschien.
Endgültig mulmige Gefühle beschleichen den Leser, wenn sich der Autor bemüßigt fühlt, eine Bewertung des alten Testaments und der altestamentliche jüdische Religion vorzunehmen. Jeder Gymnasiast lernt im Religionsunterreicht, dass der Topos des alttestamentlichen Rächergottes ein falsches Bild ist und in der Geschichte immer auch als argumentative Waffe gegen das Judentum verwendet wurde. Hier in diesem Buch wird das alles wieder grauenhaft ausgeköchelt. Schon hier - in der Mitte des Textes - möchte man eigentlich das Buch beiseite legen und sich nur noch wundern, wie der Topos-Verlag dieses Buch verlegen konnte.