Während seine Altersgenossen bei Rekordhitze feiern, trinken und unbedingt noch ein Mädchen klarmachen wollen, taumelt der 17-jährige Léonard alleine und übermüdet durch die letzten Stunden seiner Sommerferien auf einem französischen Campingplatz. Die Nacht zuvor steckt ihm in den Knochen: Er hat einem Jungen reglos beim Selbstmord zugesehen - ist dessen Tod also seine Schuld? Zugleich verwirrt ihn die verführerische Luce, hilflos und hingerissen ist er ihren schamlosen Spielchen ausgesetzt. Gefangen in seinen komplexen und gegensätzlichen Gefühlen, vermag Léonard seinem Delirium kaum zu entrinnen.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Rezensent Hartmut El Kurdi lauscht gebannt dem "gestrichenen Basston", der Victor Jestins Debüt grundiert. Die Coming-of-Age-Geschichte um den hochsensiblen siebzehnjährigen Leonard, der im Camping-Urlaub den Suizid eines anderen Jungen beobachtet, ohne einzugreifen und diesen aus Schuldgefühlen in den Dünen verscharrt, besticht laut Kritiker durch den Wechsel aus "leisen" und schrillen Tönen, Klarheit und Poesie und den Verzicht auf moralische Urteile. Anders als Salingers Holden Caulfield stößt den Rezensenten Jestins junger Held in seiner "Egozentrik" allerdings mitunter ab. Dennoch hat er gern bei dessen "verstörender" Selbstfindung mitgelitten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Hier flirrt die Luft. Ein kurzes, atemloses Buch für den Sommer.« Susanne Birkner, NDR Kultur, 23.06.2022 Susanne Birkner NDR Kultur 20220623







