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'Als 1989 die SED-Diktatur gestürzt wurde, hätte niemand gedacht, dass die Staatspartei der DDR zwanzig Jahre später die Geschicke der Bundesrepublik mitbestimmen würde. Doch nach mehrfachen Metamorphosen, dubiosen Verschiebungen ihres Milliardenvermögens und dem obskuren Zusammenschluss mit westdeutschen Altlinken drängt die Partei zurück an die Macht. In welch beunruhigendem Maße es eine personelle, programmatische, organisatorische und finanzielle Kontinuität von der SED zur Partei Die LINKE gibt, dokumentiert Hubertus Knabe in gewohnter Gründlichkeit.
'Mit viel Geschick hatten es
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Produktbeschreibung
'Als 1989 die SED-Diktatur gestürzt wurde, hätte niemand gedacht, dass die Staatspartei der DDR zwanzig Jahre später die Geschicke der Bundesrepublik mitbestimmen würde. Doch nach mehrfachen Metamorphosen, dubiosen Verschiebungen ihres Milliardenvermögens und dem obskuren Zusammenschluss mit westdeutschen Altlinken drängt die Partei zurück an die Macht. In welch beunruhigendem Maße es eine personelle, programmatische, organisatorische und finanzielle Kontinuität von der SED zur Partei Die LINKE gibt, dokumentiert Hubertus Knabe in gewohnter Gründlichkeit.
'Mit viel Geschick hatten es Parteifunktionäre wie Gregor Gysi oder Lothar Bisky 1989/90 verstanden, die diskreditierte Diktaturpartei zu retten und die Misere, die vierzig Jahre Sozialismus hinterlassen haben, anderen in die Schuhe zu schieben. Das Milliardenvermögen der SED, bis heute angeblich unauffindbar, wurde auf Auslandskonten verschoben. Durch wiederholte Namensänderung wurde die SED-Herkunft verschleiert - noch heute sind gut die Hälfte der Mitgliedschaft alte SED-Genossen, darunter zahllose Stasi-Mitarbeiter. Das Parteiprogramm wurde auf Verfassungskonformität getrimmt, strebt in Wahrheit aber eine andere Republik an.Die jahrelang vergeblich betriebene Westausdehnung wurde schließlich mit Hilfe der WASG-Gründung und der populistischen Tiraden von Ex-SPD-Chef Lafontaine doch noch bewerkstelligt. Rechtzeitig zur Bundestagswahl leuchtet Knabe hinter die Kulissen einer Partei, die die Öffentlichkeit wie keine andere über ihr wahres Innenleben zu täuschen versteht und nicht
zuletzt deshalb auf eine völlig unkritische Haltung der bundesdeutschen Medien trifft. Dieses Buch geht alle an, die sich um die politische Zukunft Deutschlands Sorgen machen.
Autorenporträt
Hubertus Knabe, geboren 1959 in Unna, ist wissenschaftlicher Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen im ehemaligen Zentralgefängnis der Staatssicherheit. Von 1992 bis 2000 war er in der Forschungsabteilung des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (Gauck-Behörde) tätig. Zahlreiche Buchveröffentlichungen über die DDR und Osteuropa.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Nicht wirklich erwärmen kann sich Rezensent Daniel Brössler für Hubertus Knabes Abrechnung mit der Linkspartei. Nicht dass er eine kritische Auseinandersetzung mit dieser Partei für unnötig erachten würde. Aber die Art und Weise, wie Knabe dies tut, überzeugt ihn nicht. Der Leiter der Gedenkstätte im einstigen Stasi-Untersuchungsgefängnis Berlin-Hohenschönhausen verfällt in seinen Augen darin zu oft die Rolle des Eiferers. Das Buch scheint Brössler daher auch in erster Linie für Leser geeignet, die sowieso immer schon wussten, warum die Linkspartei nicht wählbar ist. Die Bemühungen zur Entlarvung der Linkspartei, die Knabe mit Beispielen aus der Weimarer Republik historisch untermauert, findet Brössler insgesamt recht einseitig. Er hält ihm, unter anderem im Hinblick auf das Verhältnis Lafontaine zu Honecker, vor, "entlastende Momente" zu ignorieren. Darunter leidet nach Ansicht des Rezensenten die Glaubwürdigkeit dieser Streitschrift. Bisweilen kommt er nicht umhin, den Ausführungen des Autors "lächerliche Züge" zu attestieren.

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