"Nichts ist für mich so erotisch wie ein Hotelzimmer - durchdrungen von Leben und Tod." Mit diesen Worten beginnt das "Hotel Honolulu" und erklärt, warum ein glückloser Schriftsteller ausgerechnet einen Job als Hotelmanager angenommen hat. Frisch verheiratet und auf der Suche nach einem Neuanfang, bietet ihm das liebenswerte alte Hotel auf Hawaii völlig neue Perspektiven - denn was ihm dort widerfährt, welch skurrile Personen er kennenlernt und was er mit ihnen erlebt, bietet ihm eine völlig neue Sicht auf die Welt. In zahlreichen Episoden nehmen wir teil am Schicksal der Gäste, am Kommen und Gehen im Hotel. Eine eigene kleine chaotische Welt tut sich uns hier auf - unterhält uns, amüsiert uns, lässt uns manchmal betroffen zurück und zieht uns in ihren Bann. Und was findet unser Held am Ende des Buches? Seine Erlösung - denn als er nach Jahren das Hotel erschöpft, aber glücklich verlässt, ist er wie neugeboren und kann wieder schreiben: "Ich hatte den Beweis dafür, was ich immer vermutet hatte - auch die abgedrehteste Reise ist immer eine Reise zu sich selbst."
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Paul Theroux: "Hotel Honolulu". Hoffmann und Campe, 528 Seiten, 24 Euro
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