Das Buch erzählt vom Aufstieg eines lateinamerikanischen Politikers, der Geschichte geschrieben hat - und es erzählt die Geschichte der Bewegungen, die seine Politik tragen - auch über seinen Tod hinaus. Die Bewohner der Armenviertel sahen in dem jungen Offizier mit dem roten Barett schon bei seinem fehlgeschlagenen Militärputsch 1992 ihren Helden.Im Schatten der neuen Weltordnung schaffte es der charismatische Ex-Putschist, die zersplitterte Restlinke, die Menschenrechtsbewegung, Teile der Kirche, der Militärs, der linksbürgerlichen Parteien und vor allem die Millionen der marginalisierten Venezolaner auf seine Seite zu bringen. In allen Landesteilen haben Basiskomitees - Landarbeiter, Fischer, Indigene, Frauen etc. - eine neue Verfassung erarbeitet. Die Verabschiedung dieser Verfassung markiert den Übergang zum Modell der 'partizipativen Demokratie'.Chávez schaffte es, die Ölindustrie unter seine Kontrolle zu bringen und legte so die ökonomische Grundlage für seine Sozialpolitik. In enger Zusammenarbeit mit Kuba wurden anderthalb Millionen Menschen alphabetisiert, medizinische Grundversorgung in die Barrios gebracht und eine Agrarreform angestoßen. Institutionen wie die 'Frauen-Bank', die Förderung alternativer Medien und die Unterstützung linker lateinamerikanischer Politiker haben seine Position als Erneuerer gefestigt. Seine vehemente Anti-Bush-Haltung machte ihn zur Galionsfigur der neuen Linken in Lateinamerika.
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Klug, "gut recherchiert und spannend geschrieben" findet Rezensent Norbert Rehrmann dieses Porträt des Präsidenten Venezuelas, das er als gelungene Kombination von "aufschlussreichen" Anekdoten und "kritischen Hintergrundanalysen" lobt. Autor Christoph Twickel sei ein exzellenter Kenner Lateinamerikas und des umstrittenen Präsidenten. Zu den besonderen Qualitäten des Buchs zählt der Rezensent die Tatsache, dass Twickel darin die aufgeregt geführte Diskussion um den venezolanischen Präsidenten mit eher nüchternen Tatsachen konfrontiert. Dass er bei aller Sympathie für Hugo Chavez auch Schattenseiten wie "ideologische Promiskuität" und "präpotente" Fernsehauftritte seines Protagonisten nicht verschweigt, beschert Twickel einen weiteren Pluspunkt. Umso glaubwürdiger erscheinen dem Rezensenten daher dann die Kapitel des Buchs, in dem die handfesteren Seiten von Chavez beschrieben würden, vor allem die wesentlichen Stationen seiner steilen Politkarriere. Hier verliere man trotz Informations- und Ereignisfülle nie den roten Faden.
© Perlentaucher Medien GmbH
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