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Freud beklagte das »Dunkel der Hypochondriefrage als eine schwereSchande« für die Psychoanalyse. Bernd Nissen bringt mit diesem Überblickswerk etwas Licht in das Dunkel. Er präsentiert eine internationale und umfassende Bestandsaufnahme der psychoanalytischen Diskussion zum Thema Hypochondrie. In der Quintessenz der Beiträge zeigt sich, dass esneben neurotischer und psychotischer Hypochondrie eine weitere Untergruppe gibt, die sich durch schwere pathogene Rückzugsformen auszeichnet. Inhaltliche Themen und Beiträger:Geschichtliche Nachzeichnung der Theorieentwicklung der Hypochondrie:Röder…mehr

Produktbeschreibung
Freud beklagte das »Dunkel der Hypochondriefrage als eine schwereSchande« für die Psychoanalyse. Bernd Nissen bringt mit diesem Überblickswerk etwas Licht in das Dunkel. Er präsentiert eine internationale und umfassende Bestandsaufnahme der psychoanalytischen Diskussion zum Thema Hypochondrie. In der Quintessenz der Beiträge zeigt sich, dass esneben neurotischer und psychotischer Hypochondrie eine weitere Untergruppe gibt, die sich durch schwere pathogene Rückzugsformen auszeichnet. Inhaltliche Themen und Beiträger:Geschichtliche Nachzeichnung der Theorieentwicklung der Hypochondrie:Röder et.al. Metatheoretische und klinisch-theoretische Überlegungen:Küchenhoff; Hirsch; Yorke; Argentieri-Bondi; Rupprecht-Schampera; Nissen; Kütemeyer; DiCeglieKlinische Fallberichte:Schunck; Riedell-Heger; Nissen; MüllerAusgewählte Einzelaspekte:Bürgin et.al.; Plassmann, Wirth
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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Der von Bernd Nissen herausgegebene Reader über die Hypochondrie wird für Fachleute unentbehrlich sein, prophezeit Caroline Neubaur und weist darauf hin, dass es sich um ein streng seriöses Fachbuch und nicht etwa um unterhaltsame Neuroliteratur a la Oliver Sacks handelt. Der Band enthält Abhandlungen über die verschiedenen psychoanalytischen Schulen, informiert Neubaur, wie sie der Hypochondrie theoretisch beizukommen versuchen, und etliche klinische Fallberichte. Hypochondrie, hält die Rezensentin fest, sei nach wie vor "eine Art terra incognita" für die Psychoanalytiker, es gebe keine eindeutige klinische Definition, wohl aber "mehrere überzeugende Erklärungsversuche". Zum Einstieg in den Sammelband bietet sich für Neubaur der Beitrag von Mechthilde Kütemeyer an, die sich der "affektiven Anatomie" annehme, sich aber ebenso an eine Unterschiedsbestimmung von Hysterie und Hypochondrie traue. Viele Autoren stimmten im übrigen darin überein, berichtet Neubaur, dass es sich bei Hypochondrie nicht um Körper-, sondern um Denkstörungen handele. Außerdem passe sie nicht ins Freund-Feind-Schema anderer psychischer Erkrankungen, denn der Körper werde im doppelten Sinne des Wortes als Verräter empfunden: er lasse einen im Stich, aber er zeige auch an, dass etwas los sei. Ein Leben völlig ohne Hypochondrie sei im übrigen nicht vorzustellen, schließt Neubaur ihren Artikel.

© Perlentaucher Medien GmbH
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