Zum 75. Geburtstag von Jörg Fauser hat der Diogenes Verlag die Werke des deutschen Schriftstellers und Journalisten in Neuausgaben herausgebracht - darunter auch erstmals unter dem Titel „Ich habe große Städte gesehen“ die Gedichte. Der Band versammelt alle Gedichtbände des früh Verstorbenen (1987).
Der Gedichtband „Die Harry Gelb Story“ (1973) enthielt vor allem Gedichte, die noch sehr an die…mehrZum 75. Geburtstag von Jörg Fauser hat der Diogenes Verlag die Werke des deutschen Schriftstellers und Journalisten in Neuausgaben herausgebracht - darunter auch erstmals unter dem Titel „Ich habe große Städte gesehen“ die Gedichte. Der Band versammelt alle Gedichtbände des früh Verstorbenen (1987). Der Gedichtband „Die Harry Gelb Story“ (1973) enthielt vor allem Gedichte, die noch sehr an die amerikanische Beat- oder Undergroundgeneration angelehnt waren. Beispiele sind „Ein Drink mit Harry Belafonte“ oder „Cut City Blues“. In „Trotzki, Goethe und das Glück“ (1979) hatte Fauser dann seine eigene lyrische Sprache und entsprechende Ausdrucksformen gefunden - „Das Einweg-Baby“, „Jede Nacht ein Gedicht“ oder „Der Zwang zur Prosa“. Viele von Fausers Gedichten tragen autobiografische Züge (Alkohol und Drogenabhängigkeit), daneben handeln seine Gedichte von gesellschaftlichen Randgruppen – Fixer, Säufer, Stadtstreicher – während die Natur ihn überhaupt nicht interessiert hat.
Die gesammelten Gedichte der vorliegenden Diogenes-Ausgabe sind chronologisch angeordnet und mit Gedichten aus seinem Nachlass (1990) komplettiert, dazu einige Gedichte nach Originalmanuskripten. Eingeleitet wird der Band durch ein Vorwort von Björn Kuhligk, der auf die zeitlose Anziehungskraft von Fausers Gedichten aufmerksam macht.