++++ Warum braucht im 21. Jahrhundert alles ein Gesicht? ++++
Große Augen, lächelnde Münder: Gesichter auf Plakatwänden sollen Gefühle erzeugen, Vertrauen, Intimität - alles Leitbegriffe der Werbung im 21. Jahrhundert. Aber der Glaube an die Wirkung von Gesichtern hat eine lange Vorgeschichte. Ihren Spuren geht der Historiker und Publizist Valentin Groebner in seinem klugen, elegant geschriebenen Essay nach. Ob Heiligenbilder, Renaissanceporträts oder Fotografien, alle diese Bilder sagen viel über die Fertigkeiten ihrer Macher aus, doch wenig über die dargestellten Menschen. Am Ende stellt sich die Frage, wie sehr wir diesen Gesichtern wirklich gleichen wollen - denn autonome Ich-Gesichter gibt es nicht.
Der Band enthält 37 s/w-Abbildungen.
Große Augen, lächelnde Münder: Gesichter auf Plakatwänden sollen Gefühle erzeugen, Vertrauen, Intimität - alles Leitbegriffe der Werbung im 21. Jahrhundert. Aber der Glaube an die Wirkung von Gesichtern hat eine lange Vorgeschichte. Ihren Spuren geht der Historiker und Publizist Valentin Groebner in seinem klugen, elegant geschriebenen Essay nach. Ob Heiligenbilder, Renaissanceporträts oder Fotografien, alle diese Bilder sagen viel über die Fertigkeiten ihrer Macher aus, doch wenig über die dargestellten Menschen. Am Ende stellt sich die Frage, wie sehr wir diesen Gesichtern wirklich gleichen wollen - denn autonome Ich-Gesichter gibt es nicht.
Der Band enthält 37 s/w-Abbildungen.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Einen weiten Bogen von spätmittelalterlichen Heiligenporträts über die Renaissance bis hin zu Werbeplakaten des 21. Jahrhunderts schlage der Luzerner Geschichtsprofessor Valentin Groebner in seinem Buch, schreibt Oliver Pfohlmann. Das besondere Interesse des Autors gelte schließlich der Frage, ob jene heutigen "Ich-Plakate", in denen uns freundliche Gesichter direkt anblicken und eine Botschaft vermitteln wollen, historische Vorläufer haben. Der Rezensent Pfohlmann zeichnet Groebners Argumentationswege in groben Zügen nach, wobei ihm auffällt, dass der Autor den Kunstwissenschaften eine gewisse Unbedarftheit im Umgang mit (vermeintlichen) Porträts unterstellt. Groebners Überlegungen findet Pfohlmann insgesamt kenntnisreich und gut lesbar, der Kritiker lobt die reichhaltigen Beispiele. Letztlich vermisst er allerdings die Frage, "ob die Wirkung der 'Ich-Plakate' nicht auch oder sogar in erster Linie von der […] Andersheit des Anderen herrührt".
© Perlentaucher Medien GmbH
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einen der coolsten Geschichtswissenschaftler momentan überhaupt Jan Feddersen litera.taz 20151013







