Ein Skandal und ein überraschender Todesfall in den besten Kreisen der Zürcher Gesellschaft zwingen einen jungen Diener, die Bruchstücke der Geschichte neu zusammenzusetzen. Doch seine Erinnerung ist unzuverlässig - und so ist nichts, wie es zunächst scheint in diesem vertrackt unheimlichen und betörend leichtfüßigen Roman. Es war Christian, der Diener der Anwaltsfamilie Hobbs, der den Toten im Gartenpavillon neben der blutbespritzten Chaiselongue fand. Jahre später blickt er zurück und versucht zu verstehen, wie es zu der Katastrophe hat kommen können. Erinnerungen an seine Jugend im österreichischen Feldkirch drängen sich scheinbar zufällig in seine Rekonstruktion: Vier genialisch provinzielle Jungs rezitieren am sommerlichen See in sagenhaften Anzügen Zweig und Hesse, haben ihre ganz eigene Theorie zu gelockten Frauen und das gute Gefühl, dies alles wäre erst der Anfang. Christian erzählt vom Auseinanderdriften der verschworenen Freunde, von seiner Anfangszeit als Diener in Zürich, als die Wohlstandsidylle der Familie Hobbs noch intakt scheint, von verwirrenden nächtlichen Zimmerbesuchen und von dem fatalen Moment, als die einnehmende Hausherrin Christians alten Freunden begegnet und alles in Schieflage gerät. Und während er die Untiefen der eigenen Schuld auslotet, kommt er einem großen Geheimnis auf die Spur. Der dritte Roman von Verena Roßbacher ist ein literarisches Ereignis - voller psychologischer Brillanz, umwerfender Poesie und treffsicherem Humor.
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» Ich war Diener im Hause Hobbs [...] lässt einen nicht mehr los« Cornelia Wolter Westdeutsche Allgemeine Zeitung 20181206
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
"Guten, puren Stoff" hält Rezensentin Katharina Teutsch mit Verena Roßbachers drittem Roman in den Händen - auch wenn sie beim besten Willen nicht sagen kann, um welches Genre es sich hier handelt. Aber wie die österreichische Autorin, die am Leipziger Literaturinstitut studierte, in ihrer Geschichte um den "modernen" Diener Krischi, der in einer Schweizer Anwaltsfamilie seine erste Stellung annimmt, mit Stilen und Handlungssträngen jongliert, verschlägt der Kritikerin schier den Atem. Sie liest hier von Kunstfälscherskandalen, Culture Clash und Bruderkrieg, staunt, wie geschmeidig Roßbacher zwischen Kunstbetriebssatire, Coming-of-age-Roman und Whodunit switcht. Zwar stellt Teutsch nach der Lektüre dieses hinreißenden "Sprachvaudevilles" fest, dass Roßbacher weniger "anarchistisch" schreibt als früher. Aber wenn sie die "neofeudalen Sprachgesten des Züricher Geldadels" mit der Abgeklärtheit der großen Ironiker verbindet, ist das Leseglück der Rezensentin wiederhergestellt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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