Europa steht in Flammen. Hundert Jahre Krieg. Keiner erinnert sich mehr an den Frieden. Lenin hat Zürich nie verlassen, die Schweiz wird zur Kolonialmacht und ihre Alpenfestung zum uneinnehmbaren Réduit.
Christian Krachts Roman »Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten« ist historischer Gegenentwurf und entlarvende Vision unserer ruinierten Gegenwart: faszinierend und irritierend, eines der erstaunlichsten Bücher der letzten Jahrzehnte.
Christian Krachts Roman »Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten« ist historischer Gegenentwurf und entlarvende Vision unserer ruinierten Gegenwart: faszinierend und irritierend, eines der erstaunlichsten Bücher der letzten Jahrzehnte.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Nicht ohne Faszination, doch mit ausgesprochen gemischtem Gefühl hat Rezensent Dieter Hildebrandt das neue Buch von Christian Kracht gelesen. Kracht spinnt darin, wie Hildebrandt schreibt, das Gedankenspiel zum hundertjährigen Weltkrieg aus, was geschehen wäre, wenn Lenin 1917 das Schweizer Exil nicht Richtung Russland verlassen, sondern dort die erste Sowjetrepublik errichtet hätte. Der Leser kommt der Schilderung des Rezensenten zufolge rund 100 Jahre später dazu. Längst herrscht ein desaströser Krieg und die Untergangsszenarien müssen es in sich haben. Hier genau setzt auch das Unbehagen des Rezensenten ein, der angesichts von "Nahkampfvokabular, Landserlakonik und Schützengrabenromantik" immer wieder unangenehm berührt wird. "Stahlgewitter für die VIP-Lounge" bringt er den Habitus des Romans für sich auf den Punkt; die ebenso zynische wie virtuose Vorführung einer Haltung, in der die Lust am Untergang auf "volle Dröhnung" gebracht wird, weil man seinen "Dom Perignon längst lieber aus der Feldflasche" trinke.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein einziger Satz [...] hat mehr Kraft als die ganze verzagte deutsche Gegenwartsliteratur mit ihrem faden Realismus. Kracht schreibt das kristallklarste Deutsch seit Gottfried Benn.« stern







