In diesem zweiten Buch der schöpfungswütigen Autorin Garielle Lutz geht es um ernsthaft abwegige Umstandskrämer, herzverstimmte Klugscheißerinnen, Kleinstadtflaneure, Einsamkeitsvirtuosinnen, falsch verliebte Lieblinge des fluiden, umstößigen Herumgenderns. Diese Figuren sehnen sich verzweifelt nach Mitmenschlichkeit, sie horchen auf Geräusche von jenseits der Mauern und sammeln die Härchen und Häutchen, die ihre Geliebten hinterlassen haben. Wer wollte das je vergessen! Lutz' Prosa ist eine hochpräzise Wohltat, mit der die Autorin sich an die Spitze aller in die Irre gehenden Gefühlscharakteristika der Gegenwartsliteratur katapultiert.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensentin Uli Hufen wundert sich ganz schön, dass Christophe Fricker die eigentlich unübersetzbaren famosen Sätze von Garielle Lutz in ein starkes Deutsch gebracht hat. Lutz' Sätze sind geschult an Beckett, sind ganz Klang und Rhythmus, meint Hufen. Zusammen mit den miteidlosen Geschichten um desolate Beziehungen in einer desolaten Welt, die der Band versammelt, ergibt das für Hufen schieres Leseglück. Hier gibt es Komik noch im "klebrigsten Elend", aber keine Schuldzuweisungen oder Gesellschaftskritik. Es gibt auch keine stringente Handlung oder eindeutige Figuren - Fricker beschert das die "exquisiteste und schlicht verblüffendste Prosa", die sie seit langem gelesen hat, versichert sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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