«Selten bin ich dem Charme einer Romanfigur so verfallen.» Denis Scheck, ARD druckfrisch
Sie hat eine Vorliebe für Whiskey-Cocktails und alte Sozialdemokratinnen, hat schlechte Backenzähne, Geldprobleme und ein Talent für den Umgang mit Holz: Iglhaut, die im Hinterhof eines Mietshauses ihre Schreinerwerkstatt unterhält. Die freiheitsliebende Iglhaut, die sich immer wieder - ohne eigenes Zutun und definitiv gegen ihren Willen - in nachbarschaftliche Angelegenheiten verstrickt.
Katharina Adlers Iglhaut ist eine Heldin nach Art alter Götter. Aus dem Holz für verlässliche Beziehungen ist sie nicht gemacht, weder in der Liebe noch im Geschäft. Auch ihre Laune: so wandelbar wie das Wetter. Dabei will sie eigentlich nur ihre Ruhe, Ruhe für sich, die Hündin und ihre Arbeit. Doch dann steht da plötzlich eine alte, komplizierte Liebe, drängen immer mehr Anwohner und ihre Geschichten - cholerisch, komisch, ungebeten - in diesen zutiefst menschlichen Roman. Einen Roman, derdas Leben feiert, ohne die Augen zu verschließen vor dem, was ist.
Sie hat eine Vorliebe für Whiskey-Cocktails und alte Sozialdemokratinnen, hat schlechte Backenzähne, Geldprobleme und ein Talent für den Umgang mit Holz: Iglhaut, die im Hinterhof eines Mietshauses ihre Schreinerwerkstatt unterhält. Die freiheitsliebende Iglhaut, die sich immer wieder - ohne eigenes Zutun und definitiv gegen ihren Willen - in nachbarschaftliche Angelegenheiten verstrickt.
Katharina Adlers Iglhaut ist eine Heldin nach Art alter Götter. Aus dem Holz für verlässliche Beziehungen ist sie nicht gemacht, weder in der Liebe noch im Geschäft. Auch ihre Laune: so wandelbar wie das Wetter. Dabei will sie eigentlich nur ihre Ruhe, Ruhe für sich, die Hündin und ihre Arbeit. Doch dann steht da plötzlich eine alte, komplizierte Liebe, drängen immer mehr Anwohner und ihre Geschichten - cholerisch, komisch, ungebeten - in diesen zutiefst menschlichen Roman. Einen Roman, derdas Leben feiert, ohne die Augen zu verschließen vor dem, was ist.
Katharina Adler erzählt vom Geläufigen, aber niemals Banalen: von unerfüllten Kinderwünschen, von der Sehnsucht nach Solidarität jenseits der engen Grenzen einer Paarbeziehung, von den Freuden einer Alpenwanderung und dem billigen Luxus des Atheismus. Sie zählt zu den wenigen Autoren, die im Alleralltäglichsten die Transzendenz zu entdecken und vor allem sprachmächtig zu beschreiben in der Lage sind. Denis Scheck ARD "Druckfrisch" 20220327
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Cornelius Pollmers Lob für Katharina Adlers zweiten Roman ist nicht gerade überschwänglich, aber auch nicht spärlich. Anerkennend bemerkt der Rezensent etwa die angemessene Sprache und den "liebevoll-harmlosen Witz", den Adler entwickelt hat, um die Gleichförmigkeit zu erzählen und gleichzeitig zu kommentieren, die das Leben von Adlers Protagonistin Iglhaut prägt. Wie alle Figuren in diesem Roman leidet Iglhaut an mehr oder weniger, eher weniger großen Wehwehchen, lesen wir und erleidet mehr oder weniger, eher weniger große Kataströphchen. Doch auch wenn die Handlung dadurch mitunter etwas träge dahin plätschert, folgt man ihr doch gern, so Pollmer, schon allein aus Rührung. Denn Iglhauts Versuche, dazu zu gehören - zu was auch immer - sind durchaus bewegend. Wenngleich der Rezensent einwenden muss, dass die unreflektierte Privilegiertheit diese Romanheldin ihm auch einiges an Geduld abringt. Man könnte also zusammenfassen: Pollmer ist kein Fan, erkennt aber die Leistungen dieser Autorin lobend an.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Rezensent Oliver Jungen erkennt in Katharina Adlers schlagfertiger Protagonistin eine knallbunte Heiligenfigur. Die Autorin erzählt in dem neuen Buch von der titelgebenden, passenderweise namenslosen Iglhaut, dem Kummerkasten und "Zentralgestirn im Nachbarschaftskosmos", erklärt Jungen. Die lebensfrohe Erzählung besitzt zwar keinen wirklichen Erzählbogen und bleibt relativ oberflächlich, doch das fernsehwürdige Finale und der pointierte, gutgelaunte Ton können den Rezensenten durchaus fesseln. Die Schnelligkeit der Sprache erinnert Jungen gar an gelungene Twitter-Postings, woran er sich nur deshalb stört, weil sich ausnahmslos alle Figuren des überdrehten Instagram-Jargons. Allerdings kann er sich ebenfalls vorstellen, dass der Roman mit mehr sprachlicher Abwechslung weniger lustig geworden wäre. Insgesamt sieht er "Iglhaut" näher an der Wohlfühlliteratur Kerstin Giers als an Iris Hanika, aber wie der Roman in Zeiten des Hasses vom Zusammenhalten erzähle, findet der Rezensent charmant.
© Perlentaucher Medien GmbH
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