Die Befreiung des Menschen
In diesem Buch setzt sich Psychoanalytiker und Sozialphilosoph Erich Fromm mit dem Alten Testament (AT) auseinander und zwar auf eine nicht-theologische Art und Weise. Nach seiner Auffassung geht es im AT um die Befreiung des Menschen. Er selbst ist weder Christ noch
praktizierender Jude. Seine Interpretation des AT ist die des radikalen Humanismus.
Er betrachtet…mehrDie Befreiung des Menschen
In diesem Buch setzt sich Psychoanalytiker und Sozialphilosoph Erich Fromm mit dem Alten Testament (AT) auseinander und zwar auf eine nicht-theologische Art und Weise. Nach seiner Auffassung geht es im AT um die Befreiung des Menschen. Er selbst ist weder Christ noch praktizierender Jude. Seine Interpretation des AT ist die des radikalen Humanismus.
Er betrachtet das AT nicht als Wort Gottes, sondern geschichtswissenschaftlich als ein Buch, das von unterschiedlichen Menschen, die in unterschiedlichen Zeiten gelebt haben, verfasst wurde. Dennoch hält er das AT für ein außergewöhnliches Werk, in dem viele Normen und Prinzipien zum Ausdruck kommen, die die Zeiten überdauert haben. Die Autoren müssen sehr weise gewesen sein.
Es geht nach Fromm im AT um das Bemühen der Menschheit - durch den Erwerb von Selbst-Bewusstsein bzw. Erkenntnis einst symbolisch aus dem Paradies vertrieben - die Verantwortung für ihr Leben und dessen gesellschaftliche Bedingungen selbst zu übernehmen und aktiv zu verändern. Der Mensch entwickelt sich von einem gehorsamen Diener hin zu einem freien Menschen, der seine Geschichte selbst schreibt. Mit dieser Freiheit kann er nur klarkommen, wenn er mit seinen Mitmenschen und mit der Natur zur Harmonie (zurück)gelangen kann.
Von diesem Ideal sind wir weit entfernt und die Frage sei erlaubt, ob diese Aufgabe den Menschen nicht überfordert. Unabhängig davon gehört “Ihr werdet sein wie Gott“ zu den Klassikern, die man gelesen haben sollte. In meinen wenigen Zeilen kann ich nur einen minimalen Eindruck von dem vermitteln, was Erich Fromm in seinem Werk zum Ausdruck bringt. Es ist kein Schmöker, sondern ein Buch, mit dem man sich auseinandersetzen muss.