In einer überwältigenden Sprach- und Bilderflut, in der sich die Wirklichkeit ständig aufzulösen droht, beschwört Stangl einerseits eine bestimmte Topographie, ein Wien, das so überwältigend kaum je zu lesen war, andererseits die Zeit, das Vergehen der Zeit. Wie in einem Taumel stürzt der Leser in die Erinnerungen und Vorstellungen zweier Frauen, Mutter und Tochter, und droht in ihnen verloren zu gehen. Ein überwältigendes Leseerlebnis, das unsere Wahrnehmung in eine andere Dimension hebt. Thomas Stangl ist ein einzigartiger Erforscher des Bewußtseins, ein Reisender in Bereichen, in denen nur die Literatur Ergebnisse zutage bringt.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Auch in seinem zweiten Buch "Ihre Musik" geht es Thomas Stangl nicht um Plots und Geschichten, sondern um Momente, erklärt Hans Jürgen Balmes. Stangl schildert Momente aus dem Leben von Mutter und Tochter, die zwar eine Wohnung teilen, aber dennoch ganz in getrennten Welten leben. Was der Rezensent nun erwartet, nämlich der Versuch, die Psychologie zwischen den beiden Figuren auszuloten, trifft nicht ein: Stangl verlasse sich vielmehr ganz auf die Erkenntnis stiftende Kraft der Sprache und spüre dem "ungreifbaren Moment Gegenwart" in den einsamen Spaziergängen der beiden Protagonistinnen durch Wien nach, so Balmes fasziniert, und lässt wissen, dass der offene Schluss des Romans noch länger in ihm nachschwingt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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