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Es geht um Faust und den Teufel, um skandinavische Malerei und den Tod, russische Tankstellen und die amerikanische Prairie: Das Essayistische ist eine treibende Kraft in Karl Ove Knausgårds schriftstellerischem Werk, seine preisgekrönten Romane sind undenkbar ohne essayistische Einschübe, in der sich die großen Fragen zur menschlichen Existenz mit dem alltäglichen Leben seiner Protagonisten verbinden. Knausgårds Interesse ist dabei breit gefächert, gesucht und verhandelt wird immer das Große im Kleinen, und vermeintlich Nebensächliches entpuppt sich nicht selten als das eigentlich…mehr

Produktbeschreibung
Es geht um Faust und den Teufel, um skandinavische Malerei und den Tod, russische Tankstellen und die amerikanische Prairie: Das Essayistische ist eine treibende Kraft in Karl Ove Knausgårds schriftstellerischem Werk, seine preisgekrönten Romane sind undenkbar ohne essayistische Einschübe, in der sich die großen Fragen zur menschlichen Existenz mit dem alltäglichen Leben seiner Protagonisten verbinden. Knausgårds Interesse ist dabei breit gefächert, gesucht und verhandelt wird immer das Große im Kleinen, und vermeintlich Nebensächliches entpuppt sich nicht selten als das eigentlich Wesentliche. Was sind die Bedingungen für kreatives Schaffen - und was ist es, was unsere Welt und letztendlich unsere Wahrnehmung formt? Das sind die Fragen, um die sein Schreiben kreist und denen er sich auf verschiedene Weise nähert.

In dieser Sammlung seiner wichtigsten Texte, die eigens für die deutschen Leser und Leserinnen zusammengestellt wurden, begleiten wir Karl Ove Knausgård auf einer Reise durch Amerika und zu einem Operationssaal in Albanien, gewinnen u.a. Einblicke in norwegische Mentalität, in Malerei und Literatur - und werden Zeuge dessen, was ihn antreibt, Romane zu schreiben, und immer wieder zu versuchen, hinter die unerklärlichen Mechanismen des Lebens zu schauen.
Autorenporträt
Karl Ove Knausgård wurde 1968 geboren und gilt als einer der wichtigsten norwegischen Autoren der Gegenwart. Die Romane seines sechsbändigen, autobiographischen Projektes "Min Kamp" wurden weltweit zur Sensation. Sein großer 'Morgenstern'-Romankosmos um das plötzliche Auftauchen eines neuen Sterns am Himmel lotet die Abgründe menschlichen Lebens aus und fasziniert mit seiner Soghaftigkeit auf ähnliche Weise. Das Essayistische ist eine treibende Kraft in Knausgårds schriftstellerischem Werk, das in 35 Sprachen übersetzt ist und vielfach preisgekrönt. 2015 erhielt Karl Ove Knausgård den WELT-Literaturpreis, 2017 den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur, 2022 nahm er in Kopenhagen den Hans-Christan-Andersen-Literaturpreis entgegen. Er lebt in London.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Karl Ove Knausgard als Autor, der selbst in einer Reisereportage "Amerika nicht entdeckte", sondern im Hotelzimmer über einer verstopften Toilette brütete: ein Beispiel dafür, wie er durch die Welt und sich selbst "wie durch ein verstopftes Abflussrohr" wühlt, schreibt der durchaus angetane Rezensent Thomas Steinfeld. Der Band versammelt Essays, Reportagen und Poetikvorlesungen, die zwischen Alltäglichem und Metaphysik mäandrieren: Da kann der Kritiker den Autor in der Funktion eines etwas "törichten Journalisten" beobachten, der einen sibirischen Kuhhirten nach seiner Meinung zu Putin fragt, es geht um Madame Bovary, aber auch um ein ABBA-Hologramm, das Knausgard an Odysseus Ausflug in das Reich der Toten erinnert, lesen wir. Der Kritiker betont Knausgards hartnäckiges Interesse an der Grenze zwischen Wirklichem und Vorgestelltem, an der "Differenz von Realität und symbolischer Form" und sieht darin die Eigentümlichkeit seiner Prosa: keine moralischen Botschaften, sondern ein "Heroismus der Alltäglichkeit", der das Banale ebenso ernst nimmt wie die Endlichkeit, was Knausgard auf eine Formel bringt: "ohne Tod keine Menschen". 

© Perlentaucher Medien GmbH
»Nicht nur für Knausgård-Experten, sondern für alle, die Spaß am Denken haben. [Es] zeigt sich einmal mehr Knausgards Gabe unsere Existenz faszinierend neu zu beschreiben« Deutschlandfunk Kultur, Fazit, Tobias Wenzel