Im Paris der frühen Sechzigerjahre
Schon als junges Mädchen ist Louki aus der Wohnung der Mutter, einer Platzanweiserin im Moulin Rouge, immer wieder weggelaufen. Den Vater hat sie nie gesehen. Ihren Mann, einen wohlsituierten Immobilienmakler, verließ sie ein Jahr nach der Heirat wieder. Sie verkehrt in einem esoterischen Zirkel, schnupft mit einer Freundin ab und zu ein bisschen »Schnee« und verliebt sich schließlich in den angehenden Schriftsteller Roland. Gemeinsam streifen sie tagelang durch die große Stadt. Im Café Le Condé, dem »Café der verlorenen Jugend« in Saint-Germain-des-Prés, glaubt Louki Zuflucht zu finden, während der Detektiv ihres Mannes schon ihre Spur aufgenommen hat.
Mit wunderbarer Leichtigkeit erschafft Patrick Modiano, der große zeitgenössische Literat Frankreichs, eine unvergleichliche Atmosphäre, in der das Paris der frühen Sechzigerjahre wiederaufersteht.
Schon als junges Mädchen ist Louki aus der Wohnung der Mutter, einer Platzanweiserin im Moulin Rouge, immer wieder weggelaufen. Den Vater hat sie nie gesehen. Ihren Mann, einen wohlsituierten Immobilienmakler, verließ sie ein Jahr nach der Heirat wieder. Sie verkehrt in einem esoterischen Zirkel, schnupft mit einer Freundin ab und zu ein bisschen »Schnee« und verliebt sich schließlich in den angehenden Schriftsteller Roland. Gemeinsam streifen sie tagelang durch die große Stadt. Im Café Le Condé, dem »Café der verlorenen Jugend« in Saint-Germain-des-Prés, glaubt Louki Zuflucht zu finden, während der Detektiv ihres Mannes schon ihre Spur aufgenommen hat.
Mit wunderbarer Leichtigkeit erschafft Patrick Modiano, der große zeitgenössische Literat Frankreichs, eine unvergleichliche Atmosphäre, in der das Paris der frühen Sechzigerjahre wiederaufersteht.
Patrick Modiano, der Literatur-Nobelpreisträger des Jahres 2014, tanzt wehmütig und unwiderstehlich auf der Klaviatur der Gefühle. Kurier Wien 20141206
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Ingeborg Waldinger geht auf eine Zeitreise ins Paris der frühen sechziger Jahre, genauer: in ein Café der Bohème, in das, neben vielen realen Autoren, auch die Heldin aus Modianos "feinem" Roman, eine Frau, die bald jeder "Louki" nennt, aufschlägt. Nicht, dass man sie voll und ganz kennenlernen würde, "ihre Konturen bleiben unscharf", bemerkt die Rezensentin. Dies dürfte wohl an den vier, von Waldinger ausführlich beschriebenen Erzählperspektiven liegen, die Louki in je einzelnen Kapiteln umkreisen, die letzte davon, in ein Alter Ego gespiegelt, die des Autors selbst, der sich auf Spurensuche nach dem verschütteten, kaum mehr rekonstruierbaren Bohème-Paris begibt. Damit gelinge Modiano ein "Chanson triste" auf das alte Paris, seufzt die Rezensentin, die nun ihrerseits die Welt ein Stück weit mehr als im stetigen Vergehen begriffen sieht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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