Erst gegen Ende seines Lebens wurde der kolumbianische Philosoph Nicolás Gómez Dávila durch sein brillantes Aphorismenwerk international bekannt. Seit dieses Werk aber in nahezu alle wichtigen Sprachen übersetzt wurde, fasziniert es weltweit Leserinnen und Leser jeder politischen Couleur.Vittorio Hösle hat sich über viele Jahre mit Gómez Dávilas Denken auseinandergesetzt. Im Zuge seiner intensiven Beschäftigung mit dem provokant anachronistischen Autor Gómez Dávila entstanden die Gegenaphorismen, Variationen, Annotationen, die in diesem Band versammelt sind. Sie begründen zugleich ein neues literarisches Genre. Die Einführung in Rezeption, Leben und Denken Gómez Dávilas, die zumal dessen systematischstes Werk, die »Textos«, philosophie- und ideengeschichtlich einordnet, liefert einen unverzichtbaren Beitrag zum Verständnis des »katholischen Reaktionärs aus den Anden«.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Das ist ja spannend, findet Rezensent Alexander Kissler: Der deutsche Philosoph Vittorio Hösle lässt sich auf ein Gespräch mit einem Toten ein - und das auch noch in Aphorismen. Hösle, Jahrgang 1960 und in den USA lehrend, nimmt sich "Im Dialog mit Gómez Dávila" den 1994 gestorbenen kolumbianischen Philosophen vor, der sich selbst als katholischen Reaktionär beschrieb. Obwohl Kissler Hösles Versuch der Ehrenrettung von Vernunft, Fortschritt und Gerechtigkeit erhellend findet, warnt der Rezensent vor: Wer den Untertitel "Gegenaphorismen, Variationen, Korollarien" nachschlagen müsse, zähle wohl "nicht zum Kernpublikum des Büchleins."
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Hösle bietet seinen Lesern eine ausführliche Einleitung, die den 'Mythos' Dávilas als eines exotischen, geistesaristokratischen Charakterkopfes aufruft, um dann sein Leben Revue passieren zu lassen.« Till Kinzel in: Die Tagespost, 4. August 2022








