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In seinem autobiographischen Roman 'Im Herzen der Gewalt' rekonstruiert der französische Bestsellerautor Édouard Louis die Geschehnisse einer dramatischen Nacht, die sein Leben für immer verändert.
Auf der Pariser Place de la République begegnet Édouard in einer Dezembernacht einem jungen Mann. Eigentlich will er nach Hause, aber sie kommen ins Gespräch. Es ist schnell klar, es ist eine spontane Begegnung, Édouard nimmt ihn, Reda, einen Immigrantensohn mit Wurzeln in Algerien, mit in seine kleine Wohnung. Sie reden, sie lachen, aber was als zarter Flirt beginnt, schlägt um in eine Nacht, an…mehr

Produktbeschreibung
In seinem autobiographischen Roman 'Im Herzen der Gewalt' rekonstruiert der französische Bestsellerautor Édouard Louis die Geschehnisse einer dramatischen Nacht, die sein Leben für immer verändert.

Auf der Pariser Place de la République begegnet Édouard in einer Dezembernacht einem jungen Mann. Eigentlich will er nach Hause, aber sie kommen ins Gespräch. Es ist schnell klar, es ist eine spontane Begegnung, Édouard nimmt ihn, Reda, einen Immigrantensohn mit Wurzeln in Algerien, mit in seine kleine Wohnung. Sie reden, sie lachen, aber was als zarter Flirt beginnt, schlägt um in eine Nacht, an deren Ende Reda Édouard mit einer Waffe bedrohen wird.
Indem er von Kindheit, Begehren, Migration und Rassismus erzählt, macht Louis unsichtbare Formen der Gewalt sichtbar. Ein Roman, der wie schon 'Das Ende von Eddy' mitten ins Herz unserer Gegenwart zielt - politisch, mitreißend, hellwach.
Autorenporträt
Édouard Louis wurde 1991 geboren. Sein autobiographischer Debütroman 'Das Ende von Eddy', in dem er von seiner Kindheit und Flucht aus prekärsten Verhältnissen in einem nordfranzösischen Dorf erzählt, sorgte 2015 für großes Aufsehen. Das Buch wurde zu einem internationalen Bestseller und machte Louis zum literarischen Shootingstar. Seine Bücher erscheinen in 30 Ländern und werden vielfach fürs Theater adaptiert und verfilmt. Über seine literarischen Positionen gab er u.a. Auskunft als Samuel Fischer-Gastprofessor an der Freien Universität Berlin (2018), bei der Mosse Lecture an der Humboldt-Universität Berlin (2019) oder 2023 bei den Tübinger Poetikvorlesungen. Zuletzt erschienen 'Wer hat meinen Vater umgebracht', 'Die Freiheit einer Frau' sowie 'Monique bricht aus', der Gesprächsband mit Ken Loach 'Gespräch über Kunst und Politik' sowie 'Anleitung ein anderer zu werden'. Édouard Louis lebt in Paris.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Seit seinem gefeierten Debütroman "Das Ende von Eddy" gehört Édouard Louis, 24, zu den bedeutendsten französischen Schriftstellern seiner Generation. Die Kritiker jubeln, zu Recht: Er ist in der Tat "ein seltener Glücksfall für die Sprache und die Gesellschaft". Louis ist homosexuell, stammt aus einfachen Verhältnissen und wurde als junger Schwuler von seinen Eltern und Mitschülern misshandelt. Während er in seinem Debüt seine Emanzipation von diesem dumpfen und homophoben Milieu in einem Dorf in Nordfrankreich erzählt, rekonstruiert er "Im Herzen der Gewalt" ein traumatisches Erlebnis, das beinahe sein Leben zerstört hätte. In der Nacht des Heiligabends in der Nähe des Pariser Place de la République trifft er auf den Algerier Reda und nimmt ihn mit in seine Wohnung. Was als zarter Flirt beginnt, mündet beinahe in Mord: Reda bedroht Édouard mit einer Pistole und vergewaltigt ihn mehrfach. Diese Nacht hat Louis selbst erlebt. Als Erzähler gelingt ihm eine literarisch geniale Konstruktion: Bei seinem Versuch, das Unfassbare erzählend zu begreifen, offenbart er Widersprüche und Irrtümer. Und es gibt noch eine weitere Version seines subjektiven Erlebens: Louis belauscht seine Schwester, die ihrem Mann erzählt, was wiederum Édouard ihr zuvor berichtet hat.

© BÜCHERmagazin, Christiane von Korff

Perlentaucher-Notiz zur FAS-Rezension

Rezensent Harald Staun erkennt den Sieg der Literatur über die Realität in Edouard Louis' zweitem Buch. Feierte der Autor in seinem ersten Buch die Abkehr von seinen Ursprüngen, die ihn sich selbst verleugnen ließen, muss die eigene Geschichte diesmal einen physischen wie psychischen Angriff überstehen, erklärt Staun. Der Ekel und der Schmerz verschlagen dem Erzähler zunächst die Sprache und lassen andere die Geschichte erzählen, Polizei, Ärzte, Familie, Freunde. Wie der Erzähler die Macht über seine Geschichte zurückerlangt, um ein anderer zu werden, darum geht es laut Rezensent in dem Buch.

© Perlentaucher Medien GmbH
Die Virtuosität mit der Louis die Deutungen gegeneinanderstellt, ist eindrucksvoll; die Selbstironie [...] hat einen sardonischen Vergnügungswert. Elke Schmitter Literatur Spiegel 20170826