Es ist Nacht in Südfrankreich. Jina sitzt an ihrem Schreibtisch, das Telefon in der Hand. Im Sekundentakt aktualisiert sich ihr Instagram-Feed. Sie liest: »Jina Mahsa Amini wurde in Teheran von der Sittenpolizei ins Koma geprügelt.« Im nächsten Moment begreift sie: Die junge Frau, die so heißt wie sie, ist tot. Im Feed folgen die Bilder: der Protestzug Tausender Menschen auf den Straßen, Mädchen und Frauen, die ihre Haare unverdeckt tragen, darunter auch Jinas Schwester Roya und ihre Nichte Nika.
Was als Versuch beginnt, die Gegenwart zu begreifen, wird zur Reise in die Vergangenheit. Denn die Ereignisse wecken in Jina Erinnerungen an ihre eigenen Aufenthalte im Iran: an die Gastfreundschaft der Menschen, den reich gedeckten Tisch der Tanten, die Begegnungen im Sammeltaxi, den Roadtrip zu Zarathustras Feuertempel in Yazd - und an eine geheime Liebe. Aber auch an die Proteste während der Grünen Bewegung 2009, an denen Jina teilnahm und die zur einschneidenden Lebenserfahrung wurden.
Im Herzen der Katze ist eine Familien- und Liebesgeschichte, die Vorstellungen von Nationalität und Zugehörigkeit, von Frausein und Freiheit hinterfragt. Mit poetischer Intensität erzählt Jina Khayyer von Mut, Solidarität und Verantwortung und vom Nachklingen einer Heimat, die sich nicht abschütteln lässt.
				
				
				
			Was als Versuch beginnt, die Gegenwart zu begreifen, wird zur Reise in die Vergangenheit. Denn die Ereignisse wecken in Jina Erinnerungen an ihre eigenen Aufenthalte im Iran: an die Gastfreundschaft der Menschen, den reich gedeckten Tisch der Tanten, die Begegnungen im Sammeltaxi, den Roadtrip zu Zarathustras Feuertempel in Yazd - und an eine geheime Liebe. Aber auch an die Proteste während der Grünen Bewegung 2009, an denen Jina teilnahm und die zur einschneidenden Lebenserfahrung wurden.
Im Herzen der Katze ist eine Familien- und Liebesgeschichte, die Vorstellungen von Nationalität und Zugehörigkeit, von Frausein und Freiheit hinterfragt. Mit poetischer Intensität erzählt Jina Khayyer von Mut, Solidarität und Verantwortung und vom Nachklingen einer Heimat, die sich nicht abschütteln lässt.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Jina Khayyer ist eine deutsche Autorin mit iranischer Abstimmung, so auch die Protagonistin ihres Romans, erzählt Rezensentin Louise Otterbein von der autofiktionalen Geschichte. Ausgang des Romans ist der September 2022 im Iran, Jina telefoniert mit ihrer Schwester Roya, die in den Iran zurückgekehrt ist und nun Hoffnung hat, die Proteste könnten langfristig Änderungen bedingen, erfahren wir. Jina erinnert sich Otterbein zufolge daraufhin an ihren Besuch im Iran 2000, die Suche nach ihren Wurzeln zeigt nicht nur zahlreiche Überkreuzungen zwischen der Heimat und dem Westen, beispielsweise durch Tanten, die Virginia Woolf lieben, sondern auch, dass den Frauen im Iran die Freiheit fehlt. Die kleinen Rebellionen und die große Gefahr, die damit einhergeht, schildert Khayyer laut der Kritikerin mit überraschender Poesie, wenn sie Redewendungen aus dem Farsi ins Deutsche überträgt und statt Danke Ausdrücke wie "Deine Zunge ist in Liebe getaucht" nutzt. Manchmal ist das ein wenig holprig, aber gerade durch die überraschenden Momente lohnenswert, wie sie schließt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»[Im Herzen der Katze] ist ein eindrücklicher und poetischer Blick in eine Gesellschaft, die durch ein Regime ihre Freiheit verloren hat.« Louise Otterbein Frankfurter Allgemeine Zeitung 20250901
»[Es geht Khayyer auch darum, zu zeigen, dass] das iranische Volk nicht mit dem Regime gleichzusetzen sei, das seine Frauen in die Unsichtbarkeit zwingen will. Ihr Text lässt die Gesichter, die Geschichten hinter den ihnen auferlegten Schleiern deutlich werden.« Valerie Bäuerlein Berliner Morgenpost 20250909











