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2014 und 2015 ist Nir Baram in die besetzten Gebiete des Westjordanlands gereist. Um sich selbst ein Bild von der Lage seines Landes zu machen, hat der preisgekrönte Schriftsteller aus Israel Flüchtlinge, Siedler, Juden, Palästinenser, Politiker und Aktivisten befragt. Vorurteilslos spricht Baram mit den unterschiedlichen Bewohnern entlang der Grenzen, und stets schlägt ihm eine scheinbar einfache Wahrheit entgegen: "Trennung führt immer zu einem Mangel an gegenseitigem Verständnis und der Dämonisierung des anderen." Seine Reportagen beweisen eindrucksvoll, dass es möglich ist, aufeinander…mehr

Produktbeschreibung
2014 und 2015 ist Nir Baram in die besetzten Gebiete des Westjordanlands gereist. Um sich selbst ein Bild von der Lage seines Landes zu machen, hat der preisgekrönte Schriftsteller aus Israel Flüchtlinge, Siedler, Juden, Palästinenser, Politiker und Aktivisten befragt. Vorurteilslos spricht Baram mit den unterschiedlichen Bewohnern entlang der Grenzen, und stets schlägt ihm eine scheinbar einfache Wahrheit entgegen: "Trennung führt immer zu einem Mangel an gegenseitigem Verständnis und der Dämonisierung des anderen." Seine Reportagen beweisen eindrucksvoll, dass es möglich ist, aufeinander zuzugehen und dass es einen Weg jenseits der Zwei-Staaten-Lösung geben muss.
Autorenporträt
Nir Baram, 1976 in Jerusalem geboren, ist Schriftsteller und Journalist und setzt sich aktiv für die Gleichberechtigung der Palästinenser und für Frieden in Israel ein. Bei Hanser erschien 2012 sein Roman Gute Leute, ausgezeichnet mit dem Prime Minister Award for Hebrew Literature 2010, außerdem Im Land der Verzweiflung (Ein Israeli reist in die besetzten Gebiete, 2016) und Weltschatten (Roman, 2016). Nir Baram lebt in Tel Aviv.

Markus Lemke, 1965 in Münster/Westfalen geboren, studierte Orientalische Philologie und Islamwissenschaft an der Ruhr-Universität/Bochum und der Ain-Shams-Universität/Kairo. Er übersetzte u.a. Dov Kimchi, Chaim Lapid, Lea Aini, Yoram Kaniuk, Josef Chaim Yrushalmi, Joshua Sobol, Uri Adelmann, Amir Gutfreund, Idith Zertal, Israel Hame´iri, Yitzhak Laor. Zuletzt wurde er 2004 für seine Übersetzung von Ecce Homo von Yitzhak Laor einem Förderpreis der Freien und Hansestadt Hamburg ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Joseph Croitoru liest die ursprünglich für die israelische Zeitung "Haaretz" verfassten Reportagen über die Besetzung der Palästinensergebiete im Westjordanland von Nir Baram aus den Jahren 2014/15 mit großem Interesse. Nicht nur, weil derartige Texte selten sind, wie der Rezensent weiß, sondern auch, da der Raum, den der Autor den jüdischen Siedlern und dem angeblich guten Zusammenleben mit den Arabern in seinen Gedanken einräumt, viel über das Verhältnis von Mitte-Links orientierten Israelis zur Siedlungspolitik aussagt, wie Croitoru meint. Denn diesen, scheint der Rezensent zu glauben, gehe es mehr darum, ihre Vorurteile gegenüber den Siedlern zu hinterfragen als die Auswirkungen der Besatzungspolitik auf die Palästinenser zu analysieren. Dass im Buch auch gegenteilige Standpunkte zu vernehmen sind, etwa wenn der Autor einen palästinensischen Bauern sprechen lässt, belegt für den Rezensenten, wie naiv im Grunde Barams Vorstellung von einem friedlichen Zusammenleben zwischen Israelis und Palästinensern unter israelischer Herrschaft ist.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Das Reportagenbuch zielt direkt auf den Kern der Sache: die bis zur Ausweglosigkeit verhärteten politischen Fronten. ... Immer wieder gelingen Baram überraschende Beobachtungen, die vorführen, wie er selber dazulernt. ... Am Ende verbreitet er sogar so etwas wie Hoffnung." Insa Wilke, Hans-Peter Kunisch, WDR 3, 27.11.16 "Das Buch ist sehr lesenswert. Es bringt auf den Punkt, was wir in den letzten Jahren in Zeitungen und Zeitschriften gelesen haben, und das in einer Sprache, die kompromisslos und anschaulich zugleich ist." Guido Kalberer, Tages-Anzeiger, 23.04.16 "Nir Baram entlarvt in seinen Reportagen das Reden über den Frieden in Israel als Lebenslüge. ... Seit Jahrzehnten wird über den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern gestritten. Auch Nir Baram hat keine Lösung dafür, aber er tut etwas, was sonst kaum jemand macht: Er schaut hin, spricht mit den Leuten, und hält damit der israelischen Gesellschaft in ihrer Zerrissenheit den Spiegel vor." Joachim Gaertner, titel thesen temperamente, 03.04.16 "...man spürt am eigenen Leib den Schmerz, der dem Autor beim Schreiben ein beständiger Begleiter gewesen sein muss." Klara Obermüller, NZZ am Sonntag, 28.02.16 "Nir Baram schreibt nicht nur glänzende Reportagen. Er lenkt sehr überzeugend den Blick darauf, dass die Konzepte einer strikten Trennung von Israelis und Palästinensern, die in Oslo, in Washington und Taba ersonnen wurden, von der Realität längst überholt sind. Eine wichtige Botschaft - auch für Europas Diplomaten." Peter Kapern, Deutschlandfunk, 22.2.16 "Vor allem macht das Buch deutlich, dass beiden Parteien eine Zwei-Staaten-Lösung kaum vorstellbar ist. Die Stärke des Buches liegt darin, dass es mögliche Alternativen aufzeigt." Carsten Hueck, Deutschlandradio, 25.02.16…mehr