In ihrem neuen Buch "Im Namen Gottes" nimmt die Autorin erstmals die Geschichte und Gegenwart von Judentum, Christentum und Islam in Bezug auf religiöse Gewalt in den Blick. Karen Armstrong geht den Ursachen dieser Gewalt auf den Grund. Das Ergebnis ihrer Untersuchung: Jahrtausendelang waren Politik und Religion ineinander verwoben. Die Trennung von Politik und Religion in der Neuzeit konnte die Gewalt nicht eindämmen. Mit ihrer Analyse schafft Karen Armstrong die Grundlagen für das Verständnis der aktuellen internationalen Konflikte, die von politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Interessen beherrscht sind.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Tilman Allert möchte den anthropologischen Pessimismus der Autorin lieber nicht teilen. Dass die menschliche Natur zur Gewalt neigt, dass ihr nicht zu entkommen sei, möchte er dahin gestellt lassen. Wie die Historikerin und Religionswissenschaftlerin Karen Armstrong hingegen die Religion von der Bürde eines inhärenten Gewaltpotenzials zu befreien versucht, indem sie auf ihre lebensspendenden Kräfte verweist und das Gewalttätige im wesentlichen den sozialen Ordnungen und ihrem Zerfall anlastet, scheint Allert nachvollziehen zu können. Zumal die Autorin diesem "Kategorienfehler" historisch nachgeht und einem modernen Säkularismus nicht das Wort redet, wie der Rezensent konstatiert. Verdienstvoll erscheint ihm auch der Mut der Autorin zu einer großen, dichten Erzählung - eine Seltenheit unter Historikern, meint er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"beredt, fundiert und überzeugend (...) Eine sehr interessante, sehr fundierte, sehr erhellende Lektüre." Rezensions-Seite.de, 21.10.2014



