Von der Schönheit und der Härte des einfachen Lebens, von der Gnade der Freundschaft und dem Moment des Verlusts
Der alte Max hat alle Zeit. Draußen vor dem Fenster legt sich der Schnee wie eine Decke über das Dorf. Da dringt das Läuten des Totenglöckchens durch die Stille. Es schlägt für den Schorsch, der viel mehr war als nur ein Freund, ein Leben lang. So macht sich Max am Abend auf zur Totenwacht, wo die Alten zusammenkommen, um des Verstorbenen zu gedenken und sich zu erinnern.
Eine ganze Nacht erzählen sie von den Freuden bei der Ernte, von Abenden in der Wirtsstube, vom kleinen Glück. Und vom Schorsch. Aber auch von der Enge im Dorf und dem eisigen Schweigen. Erst im Morgengrauen kehrt der Max heim. Im Licht des neuen Tages ist ihm klar: Nichts davon wird wiederkommen. Nur die Erinnerungen an dieses Leben bleiben, solange er da ist...
Der alte Max hat alle Zeit. Draußen vor dem Fenster legt sich der Schnee wie eine Decke über das Dorf. Da dringt das Läuten des Totenglöckchens durch die Stille. Es schlägt für den Schorsch, der viel mehr war als nur ein Freund, ein Leben lang. So macht sich Max am Abend auf zur Totenwacht, wo die Alten zusammenkommen, um des Verstorbenen zu gedenken und sich zu erinnern.
Eine ganze Nacht erzählen sie von den Freuden bei der Ernte, von Abenden in der Wirtsstube, vom kleinen Glück. Und vom Schorsch. Aber auch von der Enge im Dorf und dem eisigen Schweigen. Erst im Morgengrauen kehrt der Max heim. Im Licht des neuen Tages ist ihm klar: Nichts davon wird wiederkommen. Nur die Erinnerungen an dieses Leben bleiben, solange er da ist...
»'Im Schnee' ist ein großartiges, fast schüchternes Stück Prosa, ein melancholischer Augenblick, in dem Leben nur aufblitzt, bevor es sich wieder zurückzieht in die Winkel und verstaubten Ecken einer unbedeutenden Gegenwart.« Bernd Noack (CH) Neue Zürcher Zeitung 20250128
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Für Rezensent Bernd Noack trifft Tommie Goerz den Ton in diesem schmalen Provinzroman. Ein Dorf im Fichtelgebirge, ein Mensch stirbt, man hält Totenwache, nichts weiter. Eine Momentaufnahme, die durch feine Konstruktion, unaufgeregte Sprache und genaue Beobachtungen überzeugt, findet Noack. Schicksal und Rituale erscheinen als Nebensache in dieser hermetischen Welt, die der Autor nicht voyeuristisch schildert, sondern diskret, fast schüchtern, aufrichtig jedenfalls, erklärt der Rezensent. Nicht einmal der Tod ist hier ein welterschütterndes Ereignis, sondern er passiert eben, so Noack, immer spürbar im Text ist allerdings Tommie Goerz' "Liebe zu den Menschen".
© Perlentaucher Medien GmbH
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