Heimlich arbeitet diese Frau wie jeder Mensch am Glück. "Das Weltgebäude will errichtet werden! Man muß ja irgendwo wohnen." Die Welt indes zeigt sich als die, die sie ist: als Erschütterte, von Datenmengen Überwucherte, Sich-Verlierende. Geräte, Weltgipfel, Stilettos und ein sagenhafter ungenutzter Raum im Hirn - die Frau hält allabendlich den Kopf ins Freie, um sich der Standfestigkeit des Ganzen zu vergewissern. Tagsüber gehen Erschütterungen durchs Haus. Karel arbeitet an der Überwindung der Materie durch Information. Unter den Absätzen der Nachbarin und der lose herumfliegenden Zukunft steigt der Druck. "Jemand muß das zusammenhalten!" Irgendwo unter dem Gebirge aus hochaktuellen Zerfallserscheinungen ruht das Urmuster vollkommener Harmonie. Wie die Liebe in einer Zeit der Worst-case-Szenarien bewahrt werden kann, als allerschönster Fall, dem ist in diesem Buch alles auf der Spur.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Tja, was ist das nun, ein Roman? In jedem Fall vermittelt das Buch von Angela Krauß dem Rezensenten Otto A. Böhmer den Eindruck von der Möglichkeit eines poetischen Weltverständnisses. In unseren Zeiten ist das schon eine Menge, findet Böhmer. Zumal die Autorin nicht in Schwermut badet, sondern den Leser via Erzählerin mit feiner Ironie beglückt. Und dann verschwindet sie einfach. Böhmer stimmt das heiter-elegisch, wie überhaupt das ganze Buch mit all seinen "Erinnerungsfluchten" und Anleitungen zum selbsterzeugten Glück inmitten all der Vergeblichkeit des Seins.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ihre Prosa ist exquisit und filigran gebaut, kein Wort ist hier zu viel, kein Gedanke ufert aus.« Sarah Elsing Frankfurter Allgemeine Zeitung 20120308
Ist es lautes Meditieren oder gar ein Sprechgesang? Jedenfalls ist es betörend, wenn Angela Krauß ihre Texte liest ... Sehr individuelle Romane, die zu poetischen Kraftzentren werden, magisch inszeniert von der Autorin.







