2011 reist Sascha Hommer nach China, es ist seine zweite Reise ins Reich der Mitte. Vier Monate lang lebt er in der westchinesischen Millionenstadt Chengdu, wo ein befreundetes Paar ein Stadtmagazin herausgibt.Mit 14 Millionen Einwohnern ist die Hauptstadt Sichuans eine Boomtown des 21. Jahrhunderts, die hemmungslos wächst und wächst. In seinem Reisetagebuch "In China" widmet sich Sascha Hommer den absurden und abgründigen Alltagsgeschichten, die eine Stadt wie Chengdu hervorbringt. Auch fernab der prosperierenden Ballungszentren der Ostküste hat das chinesische Wirtschaftswachstum seine unübersehbaren Spuren hinterlassen: Aus dem einstigen Aussteigermekka Chengdu ist eine Metropole der chinesischen Gegenwart geworden, die dem westlichen Blick fremd und unzugänglich bleibt.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Dank Guy Delisle sind Reise-Comics mit Anspruch auf Wissensvermittlung und soziale Relevanz inzwischen Klassiker, konstatiert Thomas von Steinaecker. Daran muss sich auch der deutsche Comic-Künstler Sascha Hommer messen, dem das durchaus solide gelingt, fährt der Rezensent fort. Er folgt hier dem im Comic stets maskierten Hommer durch China, erlebt weniger eine analytische Zustandsbeschreibung chinesischer Zustände als vielmehr die aufmerksam eingefangenen Eindrücke des Alltags in der Fremde, der aus Wohnungssuche, Chinesisch-Kurs, Unterhaltungen mit Expats oder seltenen, dann aber faszinierenden Begegnungen mit Einheimischen besteht. Toll, wie sich Hommer in seinen stark gerasterten Bildern von der Niedlichkeit Delisles abhebt, findet der Kritiker. Allerdings muss er gestehen, dass ihm das Buch insgesamt zu "unentschlossen" erscheint: Einige Episoden enden unpointiert, eingeschobene historische Reiseberichte oder surreale Alpträume wollen nicht recht in den Zusammenhang passen und der Blick hinter kulturelle und soziale Kulissen bleibt zu unscharf, moniert der Rezensent.
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