Tadeusz Rózewicz hat sich in seinen Erzählungen der dramatischen Geschichte der polnischen Kriegsgeneration gewidmet: Leben und Sterben der Partisanen im Untergrund, der Verlust an sinnvollen Lebenskonzeptionen, die Brutalität und die Menschlichkeit unter dem Kriegsrecht. Nun endlich erscheint eine umfangreiche Sammlung dieser wunderbaren, prosaischen Texte. In seiner knappen, bildhaften Sprache beweist Tadeusz Rózewicz, dass die Geschichten bis heute nichts von ihrer Kraft, Schönheit und moralischen Sicherheit eingebüßt haben.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Gefasst legt Ulrich M. Schmid demjenigen Leser, der auf gnadenlose Selbsterforschung aus ist, die pechschwarzen Erzählungen des 85-jährigen polnischen Autors Tadeusz Rozewicz, tja, wohl eher in die Hand als ans Herz. Getränkt von der pessimistischen und sinnleugnenden Haltung des seinerseits von der Erfahrung des Zweiten Weltkriegs samt seinen unsagbaren Greueln, allem voran des Holocausts, geprägten Rozewicz, verstören und schockieren die Geschichten ihre Leser mit Szenarien, denen Tod und Zerstörung ihren Stempel aufdrücken. Diese "Momentaufnahmen aus dem beschädigten Leben", die erzählerisch offenbar alle während des Zweiten Weltkriegs verortet sind und in existenziellen Horrormomenten ablaufen, würden denn auch von seinem nihilistischen Autor konsequenterweise für überflüssig gehalten, worin ihm der Rezensent allerdings aus Gründen der kathartischen Selbsterkenntnis nicht beipflichten mag.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"In allen Erzählungen schwingt neben der Trauer zugleich eine verzweifelte Sehnsucht nach dem Leben mit. (...) Tadeusz Rozewicz (führt) mit seinen Erzählungen in die Grenzbereiche menschlicher Existenz. Wer ihm auf diesem Weg folgt, wird nach der Lektüre nicht mehr der Gleiche wir vorher sein."
Claus-Ulrich Bielefeld, Tages-Anzeiger-Zürich, 11.11.06
"Im Kopf des Lesers zumindest entfalten seine Erzählungen enorme Wirkung, zumal sie sich (...) als zeitlos erweisen. Alles deutet darauf hin, dass die Werke des skeptischen Einzelgängers Rózewicz auch im 21. Jahrhundert zu den wichtigen zählen."
Michael Kohtes, Die Zeit, 09.11.06
Claus-Ulrich Bielefeld, Tages-Anzeiger-Zürich, 11.11.06
"Im Kopf des Lesers zumindest entfalten seine Erzählungen enorme Wirkung, zumal sie sich (...) als zeitlos erweisen. Alles deutet darauf hin, dass die Werke des skeptischen Einzelgängers Rózewicz auch im 21. Jahrhundert zu den wichtigen zählen."
Michael Kohtes, Die Zeit, 09.11.06







