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Auf abenteuerlichen Wegen fährt Andersen 1862 per Bahn, Kutsche, Schiff die spanische Mittelmeerküste hinab, besucht die Nordküste Marokkos und kehrt von Cádiz nach Burgos durch Zentralspanien zurück. Wie in einem Tagebuch schildert er seine Wege und Aufenthalte chronologisch und hält die Fülle und Buntheit des Lebens und all dessen fest, was ihm "echt spanisch" erscheint: das Licht und die Wärme, die Beschwerlichkeiten des Reisens, menschliche Begegnungen, die erotische Ausstrahlung der Mädchen und Frauen, volkstümliche Traditionen, Landschaften, Städte und vielerlei kulturelle Erlebnisse,…mehr

Produktbeschreibung
Auf abenteuerlichen Wegen fährt Andersen 1862 per Bahn, Kutsche, Schiff die spanische Mittelmeerküste hinab, besucht die Nordküste Marokkos und kehrt von Cádiz nach Burgos durch Zentralspanien zurück. Wie in einem Tagebuch schildert er seine Wege und Aufenthalte chronologisch und hält die Fülle und Buntheit des Lebens und all dessen fest, was ihm "echt spanisch" erscheint: das Licht und die Wärme, die Beschwerlichkeiten des Reisens, menschliche Begegnungen, die erotische Ausstrahlung der Mädchen und Frauen, volkstümliche Traditionen, Landschaften, Städte und vielerlei kulturelle Erlebnisse, Museen und Kirchen. Er kennt die spanische klassische Literatur, liebt Murillo und Velázquez und läßt an jedem Ort die spanische Geschichte lebendig werden.
Autorenporträt
Hans Christian Andersen wurde am 2. April 1805 in Odense (Dänemark) geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Der Dänenkönig Friedrich VI., dem seine Begabung aufgefallen war, ermöglichte ihm 1822 den Besuch der Lateinschule in Slagelsen. Bis 1828 wurde ihm auch das Universitätsstudium bezahlt. Andersen unternahm Reisen durch Deutschland, Frankreich und Italien, die ihn zu lebhaften impressionistischen Studien anregten. Der Weltruhm Andersens ist auf den insgesamt 168 von ihm geschriebenen Märchen begründet. Andersen starb am 4.8.1875 in Kopenhagen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.12.1998

Frühe Reisen

"In Spanien" von Hans Christian Andersen. Rotbuch Verlag, Hamburg 1998. 272 Seiten. Gebunden, 23 Mark. ISBN 3-88022-661-X

Berühmt und beliebt wurde Hans Christian Andersen (1805-1875) als Erzähler von Volks- und Kunstmärchen. Daß er auch ein unermüdlicher Reisender war und seine Erfahrungen unterwegs in Büchern zusammengefaßt hat, ist hingegen kaum bekannt. "Reisen heißt leben", versichert er, es hinterlasse im Inneren einen Schatz von Erinnerungen, die gleich einem stärkeren Bad für neue Kräfte sorgten: So zieht Andersen Bilanz nach seiner großen Spanien-Reise, die ihn von Perpignan aus mit Kutsche, Bahn und Schiff an der spanischen Mittelmeerküste entlang bis nach Marokko geführt hat, anschließend zurück durch Zentralspanien bis nach Biarritz. "Das Leben ist das schönste Märchen, es lehrte mich jubeln." Ohne seinen Grundsatz zu verwerfen, "man muß der Wahrheit getreu bleiben, will man irgendwie als Reisebeschreibender originell sein", verfaßte er ein Jubelbuch über Spanien. Enge Kutschen, holprige Wege, dunkle Kammern, unerträgliche Hitze, gefährliche Überschwemmungen, tobende Stürme: All diese Strapazen und Widrigkeiten, denen er sich auf seiner Reise im Jahr 1862 ausgesetzt sah, scheinen einzig dafür dazusein, den Glauben an das Wahre, Schöne und Gute zu stärken. So liegt nach stürmischer Seefahrt von Barcelona nach Valencia "das große Meer da in majestätischer weit ausgedehnter Stille; es war, als segelten wir durch den lufterfüllten Raum". Ob auf dem blutigen Schlachtfeld in Almansa oder im Zaubergarten und Palmenwald von Elche, ob im Löwenhof von Granada oder auf "dem hochschwebenden Balkon der Villa" in Tanger, es gibt nichts in Sevilla und Córdoba, in Madrid, Toledo und Burgos, was nicht Seele und Sprache hätte und von der Weltharmonie kündete. Andersen schildert an Ort und Stelle die jeweilige Natur, Geschichte und Kultur, verquickt sie mit Land und Leuten seiner Zeit und zeigt dabei, daß im Grunde alles gut, wunderbar und mit dem Göttlichen verbunden ist. Diese "Weltanschauung" wird in Reiseerlebnissen ganz verhalten und in einer Mischung von romantischer Naivität, ironischem Witz, realistischem Sinn und persönlicher Anteilnahme gestaltet. Gerade weil dem Leser und Spanien-Besucher von heute die "heile Welt" weithin abhanden gekommen ist, lohnt die Lektüre des Buches und bestimmt auch eine Reise auf den Spuren von Hans Christian Andersen durch das Land. Vielleicht kann der eine oder andere dann mit dem Dänen ausrufen: "Durch die Gedanken fliegt all die Herrlichkeit, die Schönheit, die Ritterlichkeit, die ich hier sah und genoß, das viele, das hier zu bewundern ist, und man jubelt beim Abschied." (A.W.)

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