20,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Ab 31. Oktober 2025 wieder lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Broschiertes Buch

Am Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Luxemburg von einem Auswanderungs- zu einem Einwanderungsland. Neben europäischen Migrant*innen ließen sich bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs mindestens 200 Personen, die aus den Amerikas, Afrika und Asien kamen, im Großherzogtum nieder. Die meisten von ihnen arbeiteten in der Stahlindustrie oder im Baugewerbe, manche als Journalisten, Anwälte und Ärzte, viele waren Händler und Unternehmer, wieder andere unterhielten die Luxemburger*innen mit ihren Tanz-, Zirkus- oder musikalischen Aufführungen. Etliche dieser Migrant*innen gerieten aufgrund…mehr

Produktbeschreibung
Am Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Luxemburg von einem Auswanderungs- zu einem Einwanderungsland. Neben europäischen Migrant*innen ließen sich bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs mindestens 200 Personen, die aus den Amerikas, Afrika und Asien kamen, im Großherzogtum nieder. Die meisten von ihnen arbeiteten in der Stahlindustrie oder im Baugewerbe, manche als Journalisten, Anwälte und Ärzte, viele waren Händler und Unternehmer, wieder andere unterhielten die Luxemburger*innen mit ihren Tanz-, Zirkus- oder musikalischen Aufführungen. Etliche dieser Migrant*innen gerieten aufgrund ihrer politischen Überzeugungen als Kommunist*innen oder Anarchist*innen mit der Fremdenpolizei in Konflikt und waren, ähnlich wie diejenigen, die der Landstreicherei verdächtigt wurden, häufig von Ausweisung bedroht. Das vorliegende Buch erzählt die Lebensgeschichten einiger dieser Migrant*innen und stellt ergänzend auch Reisende aus Übersee vor, die nicht die Absicht hatten, dauerhaft in Luxemburg zu bleiben. Anhand der individuellen Schicksale dieser mobilen Akteur*innen wird so nicht nur eine Geschichte der Migration, sondern zugleich eine Verflechtungsgeschichte Luxemburgs erzählt.
Autorenporträt
Julia Harnoncourt studierte und promovierte an der Universität Wien und versteht sich in gewisser Weise - ähnlich wie die Protagonist*innen dieses Buches - selbst als Migrantin und Reisende. So lebte sie in Bolivien und hielt sich zu Forschungszwecken längere Zeit in Brasilien auf. Sie hat Bücher über den Kolonialismus in Algerien im 19. Jahrhundert sowie über unfreie Arbeit im Amazonasgebiet veröffentlicht und ist Herausgeberin eines Sammelbandes feministischer Texte. Darüber hinaus verfasste sie Artikel zur Migrationsgeschichte sowie der Geschichte Luxemburgs. Von 2019 bis 2024 war sie am C2DH der Universität Luxemburg unter anderem im Rahmen eines Projekts zur kolonialen Verflechtungsgeschichte des Großherzogtums beschäftigt. Neben ihrer Forschungstätigkeit engagiert Julia Harnoncourt sich für Geflüchtete, etwa als Vorstandsmitglied der Wiener Organisation 'Vielmehr für alle!'.