Holls Mutter und Stiefvater, die in bedrängten wirtschaftlichen Verhältnissen leben, schieben den Sechsjährigen auf den Hof des Vaters ab. Dort ist er als billige Arbeitskraft willkommen.
Die vielen fremden Menschen, die großen Tiere, die unverständlichen Arbeitsvorgänge verwirren und ängstigen das Kind. Das Sprechen beschränkt sich auf Befehle und Zurechtweisungen. Auf dem Hof gelten noch patriarchalische Gesetze. Von Kindheit an durch die schwere Arbeit abgestumpft, sind diese Menschen zur Sprach- und Bewusstlosigkeit verurteilt. Nach elf Jahren Angst und Erniedrigung findet er die Kraft, sich aus seiner Leibeigenschaft zu befreien, den Hof des Vaters zu verlassen und als Lehrling ein neues Leben zu beginnen.
Die vielen fremden Menschen, die großen Tiere, die unverständlichen Arbeitsvorgänge verwirren und ängstigen das Kind. Das Sprechen beschränkt sich auf Befehle und Zurechtweisungen. Auf dem Hof gelten noch patriarchalische Gesetze. Von Kindheit an durch die schwere Arbeit abgestumpft, sind diese Menschen zur Sprach- und Bewusstlosigkeit verurteilt. Nach elf Jahren Angst und Erniedrigung findet er die Kraft, sich aus seiner Leibeigenschaft zu befreien, den Hof des Vaters zu verlassen und als Lehrling ein neues Leben zu beginnen.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Wie ein wütender Aufschrei war Franz Innerhofers Roman "Schöne Tage" im Jahr 1974 und rüttelte die Österreicher wach, berichtet Anton Thuswaldner. Man habe sich der Wahrheit von Innerhofers drastischer Schilderung einer rechtlosen, ausgebeuteten Jugend auf dem Lande nicht entziehen können. "Schöne Tage" thematisiert das Schicksal des Knaben Holl, der auf den Hof seines natürlichen Vaters verbannt, dort gnadenlos gedemütigt wird und bis zum Umfallen schuften muss. Holl besitzt nicht mal einen Vornamen, bemerkt Thuswaldner. In schneller Folge seien auch die beiden Fortsetzungen der Trilogie erschienen, die Holl auf seinem weiteren Lebensweg in die Arbeits- und Arbeiterwelt begleiten, ihn schließlich sogar in intellektuelle Sphären führen. Dort angekommen, wende sich der Protagonist jeweils enttäuscht und entrüstet von den neuen Milieus ab. Thuswaldner empfindet es als ausgesprochen "desillusionierend", dass Innerhofer nach seinem rebellischen Rundumschlag "in Kleinmütigkeit endet" und sich am Ende wieder seiner Herkunftswelt zuwendet. (Der Autor selbst wohl nicht weniger, er nahm sich vor einem Jahr das Leben.) Dennoch sind diese Romane erstaunlich frisch geblieben, meint Thuswaldner und warnt davor, Innerhofers Literatur eins zu eins zu verstehen. Seine Romane seien hart erarbeitete, kalkulierte Literatur, die einen Authentizitätsbonus nicht nötig hätten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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