Nominiert für den Deutschen Buchpreis - Was geschieht, wenn die eigenen Eltern sterben? Wenn aufgefundene Briefe und Aufzeichnungen ein neues Licht auf Vater und Mutter werfen
Die Beschäftigung mit dem Nachlass seines verstorbenen Vaters ruft im Erzähler von Frank Witzels autobiografischem Roman Erinnerungen an eine Kindheit wach, in der das Fernsehen den Vorabend erfindet. Eine Kindheit voller Disziplinierungsmaßnahmen wie Hausarrest, Tonband- und Fernsehverbot, in der die Eltern ihrem Kind unwissentlich den Schrecken der einst selbst erlittenen Trennung als unentwegte Drohung weitergeben. Eine Kindheit, in der ein Sonntag klar strukturiert, die Kittelschürze für die Hausfrau unabdingbar und die von Erwachsenen erdachte Mondfahrt Peterchens ein Horrorszenario ist wie das der Mainzer Fastnacht.
Mit »Inniger Schiffbruch« zeigt sich Frank Witzel einmal mehr als ein so nahbarer wie begnadeter Erzähler, dem es gelingt, über das Persönliche die Verfasstheit einer Nachkriegsgesellschaft in der neuen BRD zu erfassen.
Die Beschäftigung mit dem Nachlass seines verstorbenen Vaters ruft im Erzähler von Frank Witzels autobiografischem Roman Erinnerungen an eine Kindheit wach, in der das Fernsehen den Vorabend erfindet. Eine Kindheit voller Disziplinierungsmaßnahmen wie Hausarrest, Tonband- und Fernsehverbot, in der die Eltern ihrem Kind unwissentlich den Schrecken der einst selbst erlittenen Trennung als unentwegte Drohung weitergeben. Eine Kindheit, in der ein Sonntag klar strukturiert, die Kittelschürze für die Hausfrau unabdingbar und die von Erwachsenen erdachte Mondfahrt Peterchens ein Horrorszenario ist wie das der Mainzer Fastnacht.
Mit »Inniger Schiffbruch« zeigt sich Frank Witzel einmal mehr als ein so nahbarer wie begnadeter Erzähler, dem es gelingt, über das Persönliche die Verfasstheit einer Nachkriegsgesellschaft in der neuen BRD zu erfassen.
»Mitunter hinreißend komisch, dann wieder bitter traurig - und es ist eine grandiose Lektüre.« Carolin Emcke, SZ
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Sandra Kegel hält Frank Witzels neues Buch für doppelt geglückt. Als Mentalitätsgeschichte der alten Bundesrepublik wie als persönliche Rückschau auf die eigene Kindheit und die Kriegstraumata der Eltern. Witzels selbstkritische, mit allerhand Gewährsleuten von Walter Benjamin bis Hans Blumenberg bestückte, zwischen Realismus und Fantastik changierende Annäherungsweise an Literatur, eigene Träume, Alltagsmythen und den elterlichen Bungalow scheint Kegel sympathisch und erkenntnisträchtig - für den Autor selbst, aber auch für die geneigte Leserin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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