Was bedeutet es, Integrität zu besitzen? In der kapitalistischen Spätmoderne wird es zunehmend schwieriger, »integer« zu sein und auch zu bleiben. Wachsende soziale Desintegration und Entfremdung lassen personale Attribute wie »Unbestechlichkeit«, »Selbsttreue«, »Rechtschaffenheit«, »Ganzheit« und »Unversehrtheit« an Bedeutung gewinnen. Bislang fehlte eine philosophische Theorie, die diese und weitere Bedeutungsdimensionen des Integritätsbegriffes umfassend zu erhellen und zu vermitteln vermochte. Mit »Integrität« liegt die erste deutschsprachige Monographie zum Thema vor. Sie gibt den Blick frei auf Integritätsgefährdungen und -verletzungen, die für unsere Zeit typisch sind.
»Vor dem Hintergrund eines intakten Selbst- und Weltverhältnisses nach dem Modell frühkindlicher Zweisamkeit gelingt es dem Autor, die sozialen Voraussetzungen gelingenden Lebens herauszustellen und unsere westliche Gesellschaft als defizitär auszuweisen. Die liberale Betonung von Autonomie und Selbstverwirklichung kann als kapitalistische Ideologie entlarvt und in eine ganz neue Art sozialer Verwundbarkeit aufgezeigt werden.«
Konstanze Baron, Modern Language Notes, 122 (2007) zur ersten Auflage 20070601
Konstanze Baron, Modern Language Notes, 122 (2007) zur ersten Auflage 20070601