Deckname: Captus. Der Insiderbericht über die CIA im Antiterrorkampf.
Glenn Carle, CIA-Spezialist für die islamische Welt, wird zu einem Einsatz von nationaler Bedeutung abkommandiert. Er soll einen al-Qaida-Spitzenmann - Deckname: Captus - verhören, der von der Agency gekidnappt und in ein Geheimgefängnis außerhalb der USA gebracht worden ist. Er möge nicht zimperlich sein, wird ihm bedeutet. "Coercive Interrogation" oder auch "Enhanced Interrogation Techniques" nennen die CIA-Leute die neue Linie der Bush-Administration. Andere nennen es Folter.
Carle lehnt Folter ab. Aber je länger das Verhör dauert, desto mehr entgleitet es ihm. Agenten "befreundeter" Dienste schalten sich ein, die Befragung wird immer exzessiver. Carle fühlt sich mitschuldig. Hier ist sein Bekenntnis, ein aufregender Insiderbericht über einen schrecklichen Sündenfall der Bush-Ära. Und ein flammender Appell gegen Folter.
"Carles bewegende Geschichte hat uns alle bloßgestellt: vom CIA-Agenten, der die Augen zumachte, über die Kabinettsmitglieder, die es besser hätten wissen müssen, bis zu den Bürgern Amerikas, die solchen Leuten erlaubten, unsere Nation zu korrumpieren. Ich weiß, ich war einer davon." Lawrence Wilkerson, Stabschef des ehemaligen Außenministers Colin Powell
Glenn Carle, CIA-Spezialist für die islamische Welt, wird zu einem Einsatz von nationaler Bedeutung abkommandiert. Er soll einen al-Qaida-Spitzenmann - Deckname: Captus - verhören, der von der Agency gekidnappt und in ein Geheimgefängnis außerhalb der USA gebracht worden ist. Er möge nicht zimperlich sein, wird ihm bedeutet. "Coercive Interrogation" oder auch "Enhanced Interrogation Techniques" nennen die CIA-Leute die neue Linie der Bush-Administration. Andere nennen es Folter.
Carle lehnt Folter ab. Aber je länger das Verhör dauert, desto mehr entgleitet es ihm. Agenten "befreundeter" Dienste schalten sich ein, die Befragung wird immer exzessiver. Carle fühlt sich mitschuldig. Hier ist sein Bekenntnis, ein aufregender Insiderbericht über einen schrecklichen Sündenfall der Bush-Ära. Und ein flammender Appell gegen Folter.
"Carles bewegende Geschichte hat uns alle bloßgestellt: vom CIA-Agenten, der die Augen zumachte, über die Kabinettsmitglieder, die es besser hätten wissen müssen, bis zu den Bürgern Amerikas, die solchen Leuten erlaubten, unsere Nation zu korrumpieren. Ich weiß, ich war einer davon." Lawrence Wilkerson, Stabschef des ehemaligen Außenministers Colin Powell
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Glenn L. Carle hat aus dem Nähkästchen der CIA geplaudert und damit Ronen Steinke nicht wenig erschüttert. Der ehemalige CIA-Mitarbeiter schildert darin die Zeit nach den Anschlägen vom 11. September und wie sie sich auf die Verhörpraxis der CIA auswirkte. Nicht nur von den sich stetig verstärkenden Foltermaßnahmen der CIA ist der Rezensent entsetzt. Er ist insbesondere von der Beiläufigkeit, mit der Foltermethoden angeordnet und ausgeführt wurden, bestürzt. Was er in "kerniger Agentenprosa" und in einer, wie er nebenbei bemerkt, nicht eben überzeugenden Übersetzung über amerikanische Folter erfährt, ist für ihn nicht unbedingt neu. Was ihn erschüttert ist der allenfalls leise Widerstand, den Carle seinen Anordnungen entgegensetzt und der ihm grauenhaft "authentisch" anmutet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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